Bereits im Vorjahr hatte es großen Wirbel um den 31-Jährigen gegeben, nachdem der französische Zoll im Wagen seiner Frau Edita unter anderem Anabolika, Wachstumshormone und Insulin gefunden hatte. Rumsas' Ehefrau wurde zwar nicht bestraft, saß aber 75 Tage lang in Untersuchungshaft und behauptete stets, die Mittel seien für ihre Familie bestimmt. Der Radprofi war daraufhin erstmals von seinem Team suspendiert worden, hatte jedoch eine neue Chance erhalten. "Wir fühlen uns verschaukelt", sagte Saronni nun, "wir haben ihm unser Vertrauen geschenkt, aber es ist missbraucht worden. Wir alle fühlen Bedauern und Bitterkeit." An der diesjährigen Tour de France nimmt Lampre nicht teil.
Sport
Radsport: Rumsas vor Rauswurf bei Lampre
Nach erneutem Doping-Fall: Beim Giro Positiv auf EPO getestet - "Er hat unser Vertrauen missbraucht"
Rom - Der litauische Radprofi Raimondas Rumsas steht
nach seiner zweiten Doping-Affäre binnen eines Jahres vor der
Entlassung beim italienischen Lampre-Team. Der Drittplatzierte der
letztjährigen Tour de France war am 16. Mai nach der 6. Etappe des
Giro d'Italia positiv auf EPO getestet worden. "Für den Moment ist
der Fahrer suspendiert. Wenn auch die B-Probe positiv sein sollte,
ist er nicht mehr bei uns", sagte Teamchef Giuseppe Saronni der
"Gazzetta dello Sport" (Donnerstag-Ausgabe). Rumsas hatte beim Giro
Platz sechs der Gesamtwertung belegt.
Rumsas hatte seinen Arbeitgeber selbst über den Befund informiert,
die Mannschaft teilte das Ergebnis dann am Mittwochabend mit. Für die
Kontrolle nach dem Tagesabschnitt zwischen Maddaloni und Avezzano war
der Rad-Weltverband (UCI) verantwortlich. Im Fall einer positiven B-
Probe wäre Litauens Radsport-Verband für das Sportgerichtsverfahren
und die Verhängung einer Sperre zuständig.(APA/dpa)