London - Ein neues Kohlenstoff-Garn texanischer Forscher
ist stark und filigran wie Spinnenseide. Wie die Wissenschafter um
Ray Baughman im britischen Fachjournal "Nature" berichten, lassen sich aus ihren Kohlenstoff-Fasern Textilien und
elektronische Kondensatoren weben. Die Nanotechniker von der
Universität von Texas in Dallas versprechen sich davon unter anderem
"elektronische" Kleidung, die Sensoren, elektromagnetische
Abschirmungen, Antennen und Batterien enthalten könnte.
Fasern aus
einschichtigen Kohlenstoff-Nanoröhren
Die mit fünfzig tausendstel Millimetern haardünnen Fasern bestehen aus
einschichtigen Kohlenstoff-Nanoröhren und einem speziellen
Kunststoff. Die bis zu hundert Meter langen Fäden gehören zu den
stärksten Materialien überhaupt, schreiben die Forscher in "Nature".
Um Spinnenseide zu zerreißen, ist fünf Mal mehr Energie nötig als
bei einem gleichschweren Stahldraht. Das Naturprodukt erhält seine
enorme Reißfestigkeit durch den Wechsel von dehnbaren und relativ
starren Abschnitten. Die Forscher vermuten, dass bei den neuen
Kunstfasern dehnbarer Polyvinyl-Alkohol zwischen den starren
Nanoröhrchen den gleichen Effekt erzielt. (APA/dpa)