Salzburg/Wien - Die Salzburger Rupertinum-Chefin Agnes Husslein hat gegen die in der aktuellen Ausgabe der Info-Illustrierten "News" erhobenen Vorwürfe, sie habe Sponsorgelder widerrechtlich verwendet, rechtliche Schritte eingeleitet. Es handle sich um eine "nachweislich falsche Behauptung", steht in einer Aussendung des Rupertinums.

Die Vorwürfe, die der "Verein der Freunde und Förderer des Rupertinums" laut "News"-Artikel erhebt: Per 15. Oktober 2001 habe der US-Milliardär und Festspiel-Mäzen Donald Kahn dem Fördererverein eine Million Schilling (72.673 Euro) überwiesen, um "Kunstwerke für die Sammlung zu kaufen und/oder sie sonst unter Verantwortung der Direktorin für das Museum zu verwenden" (Stifterbrief vom 17. Dezember). Der Verein habe ein Konto eröffnet und per Vorstandssitzung beschlossen, Husslein die Zeichnungsberechtigung zu übertragen. Kaum aber sei das geschehen, habe die Direktorin die fast komplette Summe auf ihr Privatkonto (Datum 19. 11. 2002) transferiert, so das Magazin.

"Persönliche" Verwendung

In der Rupertinums-Aussendung heißt es, der Sponsor, Donald Kahn, habe in Briefen festgehalten, dass die von ihm zur Verfügung gestellte Schilling-Million "ausschließlich Frau Dr. Husslein und nicht dem Förderverein zustünden" und zu Hussleins "persönlicher" Verwendung bestimmt seien.

"Es ist meine volle Intention, dieses Geld ausschließlich unter der Kontrolle von Dr. Agnes Husslein zu haben", wird in der Aussendung ein Brief Kahns vom 7. Februar 2003 zitiert. Das Geld sei für alles bestimmt, das "vernünftigerweise als Unterstützung der Aktivitäten der Direktorin interpretiert werden kann", so Kahn, der als Beispiele für die Mittelverwendung Personalengpässe oder Medienarbeit nennt. Das Geld sei aus "Formalitäts-Gründen" dem Verein der Freunde und Förderer des Rupertinums überwiesen worden.

In der Aussendung des Rupertinums heißt es, dass eine Mehrheit der Rupertinum-Vorstandsmitglieder bestätigt habe, dass "sämtliche Vorgänge rund um die Spende von Donald Kahn vereinbarungsgemäß und korrekt abgelaufen sind". "Es wird daher vermutet, dass es sich bei dieser 'Anschuldigungskampagne' um einen Alleingang eines Vorstandsmitglieds handelt."

Der Kassier des Vereins der Freunde und Förderer des Rupertinums, Heinrich Spängler, hat laut Rupertinums-Aussendung Husslein empfohlen, die Spende aus "organisatorischen Gründen vorübergehend auf einem Konto des Vereins zu 'parken'". Später sei "aus formalen Gründen, zur Vereinfachung der Abläufe und aus finanztechnischen Gründen" sowie "um das Geld widmungsgemäß verwenden zu können" ein vom Verein unabhängiges Konto eingerichtet worden, bei dem es sich jedoch nicht um ein Privatkonto von Husslein gehandelt habe.

Husslein habe sich verpflichtet, die Verwendung der Gelder zu belegen. Die Belege lägen dem Rechnungsprüfer des Vereins seit 23. April dieses Jahres vor. "Der Vorstand war zu jeder Zeit nachweislich genauestens über sämtliche Vorgänge informiert", betont das Museum in der Aussendung. Offene Stellungnahmen

Stellungnahmen des Kassenprüfers oder ehemaliger Vereinsmitglieder liegen noch nicht vor. Kulturlandesrat Othmar Raus (S) erklärte am Mittwoch, Husslein habe ihm gegenüber erst unlängst jeden Vorwurf bestritten. Nach Aussagen von Husslein sei unter Einschaltung des Rechnungsprüfers mittlerweile alles geklärt. Er habe aber noch keine konkreten Mitteilungen darüber erhalten, betonte der Landesrat. (APA)