Washington - Der US-Senat befasst sich nächste Woche hinter verschlossenen Türen mit der Frage, ob die US-Regierung die Geheimdienste in ihrer Beurteilung der Irak-Gefahr beeinflusst hat. Das teilte der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, Pat Roberts, in Washington mit. Eine öffentliche Untersuchung, wie es die Demokraten gefordert hatten, lehnte der Senat dagegen ab.

Nach Angaben von Roberts will der Ausschuss die Geheimdienstinformationen über irakische Massenvernichtungswaffen und die daraus resultierenden Beurteilungen der Experten unter die Lupe nehmen. Es geht darum, ob das Datenmaterial die offizielle Einschätzung, dass der Irak derartige Programme hatte, zuließ.

Mitarbeiter der Geheimdienste haben in der US-Presse anonym den Vorwurf erhoben, die Regierung habe ihre Vorgaben frisiert, um die mögliche Gefahr zu dramatisieren. Andere sagten laut US-Presseberichten, sie fühlten sich unter Druck, die Gefahren zu übertreiben. Die US-Regierung hatte die Massenvernichtungswaffen als Hauptgrund für den Krieg gegen den Irak genannt. Bisher wurden jedoch keine biologischen oder chemischen Kampfstoffe im Irak gefunden. (APA/dpa)