Ganz und gar nicht wahr, lässt sich Grassers gut 20-minütige Replik zusammenfassen: "Nichts, was Sie mir an Selbstdarstellung und Reklame vorwerfen, ist richtig". Ganz im Gegenteil hätten die Aktivitäten des Finanzministeriums dem Steuerzahlers etwas gebracht, da man ja nur hochspezialisiertes Experten-Knowhow zugekauft habe: "Wir haben gut gewirtschaftet. Ein hervorragendes Ergebnis für den Steuerzahler".
Kein Cent an Steuergeld
Die Antworten auf die von der SPÖ aufgeworfenen Einzelfragen verliefen dann wenig spektakulär. Bei einem Inserat diverser Universitätsprofessoren für die Pensionsreform sei kein Cent an Steuergeld verwendet worden, widersprach der Finanzminister entsprechenden Vermutungen. Den von der SPÖ georteten "exorbitanten Bedarf" an externen Beratern in seinem Ressort sieht Grasser nicht. Es werde nur in hochspezialisierten und komplexen Materien Knowhow zugekauft. Die Fragen zu seiner persönlichen Homepage hielt Grasser nicht für geschäftsordnungskonform. Immerhin gab er an, dass diese"privat und über Sponsoren" finanziert werde.
Neidiger Finz
Cap hatte in der Begründung der Dringlichen Anfrage sein Showtalent unter Beweis gestellt. In seinem launigen Vortrag frotzelte er den Finanzminister wiederholt - mit Blick zurück auf die Regierungsbank - wegen seines Dauerlächelns und unterstellte dem ebenfalls anwesenden Staatssekretär Alfred Finz, wegen der üppigen Ausgaben seines Chefs Grasser schon ganz neidig zu schauen.