Bei Problemen im Magen oder im Dickdarm wird eine Magenspiegelung oder eine Dickdarmspiegelung (Endoskopie) mit Hilfe einer an einem Schlauch befestigten Kamera durchgeführt. Der dazwischen liegende Dünndarm konnte bisher allerdings auf Grund seiner Länge von vier bis fünf Metern nur an seinem obersten und an seinem untersten Ende eingesehen werden.
Funktion
Bei der neuen Methode wird nun eine kapselförmige, knapp zwei Zentimeter lange, beleuchtete Minikamera geschluckt. Diese sendet pro Sekunde zwei Bilder an einen Daten-Recorder, den der Patient außen wie einen Walkman an einem Gürtel bei sich trägt. Von dort werden die Daten dann auf einen Computer übertragen. Die Spezialisten am LKH Bregenz überprüfen den Dünndarm mittels der Bilder auf Auffälligkeiten.
"Diese schonende und strahlungsfreie Methode ergänzt die bisherigen endoskopischen Verfahren der Magen- und Dickdarmdiagnostik und ersetzt weitgehend die übliche Röntgenuntersuchung des Dünndarms", erklärt Dr. Kurt Erhart vo LKH. Die Kamera wird bei der Suche nach Blutungsquellen oder Tumoren im Dünndarm sowie in der Diagnostik entzündlicher Darmerkrankungen eingesetzt.