Deckelung
Abfederungen wie die Decklung der Verluste mit zehn Prozent sowie längere Übergangsfristen halten die Experten zwar für verständlich, sie sehen sie aber auch als Problem für die Reform. Die Deckelung sei politisch und psychologisch klug gewesen, meinte Bernd Marin. Aber sachlich sei sie "natürlich problematisch", vor allem wenn sie zur Dauerlösung würde, wäre das "ein großes Problem", meint Marin. Für Guger ist die Deckelung - die "das Ärgste verhindern sollte" - eine "unbefriedigende Lösung". Es würden alle über einen Kamm geschert, z.B. Frauen mit Kindern oder Frauen, die freiwillig Teilzeit arbeiten.
Tomandl: Unsystematische Abfederungen
Theodor Tomandl, der Leiter der von der Regierung eingesetzten Pensionsreform-Kommission, sieht die "Vielzahl teils unsystematischer Abfederungsmaßnahmen" als Schwachstelle der Reform. Mazal hält die Zehn-Prozent-Deckelung für ein "längerfristiges Problem für die gesamte Reform".
Divergierende Meinungen zur Beamten-Deckelung
Dass die Deckelung zuletzt auch für den Öffentlichen Dienst übernommen wurde, begrüßen die beiden Universitätsprofessoren allerdings. Es wäre doch politisch schwer gewesen, im ASVG-Bereich entgegenzukommen, im Öffentlichen Dienst nicht, meinte Tomandl. "Schon aus verfassungsrechtlichen Gründen" sei es nötig gewesen, auch die Pensionsverluste der Beamten zu deckeln, stimmte ihm Mazal zu.