Bagdad/Washington - Die US-Streitkräfte im Irak nehmen angesichts wachsenden Widerstandes aus der Bevölkerung Massenfestnahmen vor. Ein US-Kampfhubschrauber vom Typ "Apache" ist am Donnertag im Westen des Landes abgeschossen worden. Bei Gefechten mit "irregulären Kämpfern" habe es "eine Reihe von Opfern" gegeben, sagte ein US-Militärsprecher. In der nordirakischen Stadt Mosul kam es zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Soldaten der früheren Armee, die die Auszahlung ihres Soldes forderten. Die US-Armee hat nach eigenen Angaben ein "Terroristen-Ausbildungslager" 150 Kilometer nordwestlich von Bagdad angegriffen.

Wie das US-Zentralkommando mitteilte, wurden die beiden Besatzungsmitglieder des abgeschossenen Helikopters nicht verletzt. Bodentruppen der US-geführten Streitkräfte hätten sie gerettet und den Absturzort abgesichert. Zwei weitere Apache-Hubschrauber waren in der Nähe des abgeschossenen Helikopters im Einsatz gegen "irreguläre" Kämpfer, hieß es in der Erklärung. Die Maschinen gehörten demnach alle zur 101. US-Luftlandedivision.

Bei einer groß angelegten Militäraktion haben die US-Streitkräfte rund 400 Verdächtige festgenommen. Mehrere tausend Soldaten setzten am Donnerstag die am Dienstag begonnene Großfahndung nördlich von Bagdad fort, die den Urhebern von Anschlägen auf die US-Streitkräfte gilt. Schwerpunkt der Festnahmen vom Mittwoch war die Umgebung der Ortschaft Balad, etwa 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt. US-Marineinfanteristen nahmen an einem Kontrollpunkt in Najaf zehn Irakis aus Falluja fest, teilte das US-Zentralkommando mit. Sie würden verdächtigt, Angriffe gegen Besatzungssoldaten geplant zu haben. In Falluja war es in den vergangenen Wochen mehrfach zu Kämpfen zwischen US-Soldaten und irakischen Angreifern gekommen.(APA/dpa)