Bregenz - In rund 30 Jahren wird es keinen aktiven Vorarlberger Landesbeamten mehr geben. Vorarlberg hat (neben Oberösterreich und der Steiermark) die angestrebte "Harmonisierung" im Pensionsrecht längst vorweggenommen. Seit 1. 1. 2001 fallen alle neu in den Landesdienst Eintretenden ins ASVG-Recht. Damit gibt es für sie auch keine Beamtenpension mehr, aber höhere Gehälter für Junge. Das aber kostet Vorarlberg zunächst mehr Geld - ungefähr 1,5 Millionen Euro jährlich.

Erst in ungefähr zwölf Jahren wird dann ein Spareffekt eintreten. Denn in höheren Altersstufen steigen die Biennal 2. Spalte sprünge nicht mehr so stark wie am Anfang. Bisher war es umgekehrt - was bei besonders stark vertretenen älteren Jahrgängen, wie es jetzt gerade im Schuldienst der Fall ist, gröbere Budgetprobleme verursacht.

Nach dem jetzt geltenden Vorarlberger Recht bekommt ein Akademiker für den ersten Sprung 340 Euro mehr, für den letzten aber nur mehr 50 Euro. Das "Senioritätsprinzip" - mehr Geld für ältere Arbeitnehmer - wurde nach langen Diskussionen beibehalten. Die Gehaltskurve fällt aber viel flacher als bisher aus. Deshalb wird der Letztbezug eines Akademikers durchschnittlich um rund 1500 Euro unter jenem des bisherigen A-Beamten liegen. Dafür macht er/sie nach vier Einstiegsjahren einen Gehaltssprung auf durchschnittlich 3299 (bisher 2747) Euro. Während im alten Beamtenrecht Alter, Ausbildungsgrad und Laufbahn zählten, wurde ins neue Recht eine Leistungskomponente eingebaut: Es gibt nun 29 unterschiedliche Gehaltsklassen. Je mehr Verantwortung übernommen wird, desto höher fällt das Einkommen aus.

Für die Einstiegsphase - in Summe vier Jahre - gibt es einen "Anlaufpool". In dieser Zeit wird entschieden, ob der Angestellte weiter im Landesdienst gebraucht wird. Das Gehalt liegt mit 2148 Euro (wiederum in der Akademikerstufe) sogar ein wenig niedriger als bisher (2199). Auch die "alten" Vorarlberger Landesbeamten hatten Wahlmöglichkeit: Insgesamt 15 sind ins neue System gewechselt.

Die Lebensverdienstsumme sollte ursprünglich ungefähr gleich hoch bleiben. "Externe" Faktoren haben dies allerdings verhindert: die Pensionsreform 2003. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.6.2003)