Podgorica - 60 Prozent der Montenegriner halten Homosexualität für eine Krankheit. Das geht aus einer von drei nichtstaatlichen Organisationen durchgeführten Umfrage hervor, die am Montag in Podgorica vorgestellt wurde. 17 Prozent der Befragten sind laut der Umfrage überzeugt, dass es in Montenegro keine Homosexuellen gibt. Knapp drei Viertel der Befragten haben allerdings keine Einwände dagegen, wenn ihren Kinder in der Schule der Themenkomplex Homosexualität nach wissenschaftlichen Kriterien vermittelt wird.

63 Prozent der Befragten gaben an, dass Homosexuelle in Montenegro diskriminiert werden. Die Homosexuellen seien eine gefährdete Gesellschaftsgruppe, die Hilfe dabei brauche, ihre Rechte in Anspruch zu nehmen. Geteilt ist das Meinungsbild bezüglich des Rechts von Schwulen und Lesben auf Bekundung ihrer sexuellen Orientierung. 52 Prozent der Befragten unterstützen dieses Recht, 45 Prozent lehnen es ab.

Im vergangenen Mai war die erste in Podgorica geplante Schwulenparade abgesagt worden. Die Veranstalter beklagten, dass die Behörden ihre Abhaltung unterstützt, aber keine konkreten Aktivitäten diesbezüglich gesetzt hätten. Menschenrechtsminister Ferhat Dinosha hatte sich als einziges Regierungsmitglied gegen die Parade ausgesprochen. (APA)