Wien - Die europäischen Aktienbörsen haben die Sitzung am Dienstag angesichts neuer Sorgen um die Rettungsfähigkeit Griechenlands und aufgrund von Gewinnmitnahmen einheitlich mit negativen Vorzeichen beendet. Der Euro-Stoxx-50 verlor am Handelsende leicht um 0,34 Prozent auf 2.541,60 Zähler.

Nach der Einigung der Euroländer auf das zweite milliardenschwere Rettungsprogramm für Griechenland in der Nacht auf Dienstag herrschte zwar Erleichterung vor, Euphorie sei aber ausgeblieben, kommentierte ein Marktteilnehmer die Abschläge. Auch auf Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen wurde zur Begründung verwiesen.

Die Sorgen der Investoren um Griechenland halten auch nach dem Beschluss über die milliardenschwere Geldspritze an, denn das schwer angeschlagene Land werde seine Schuldenprobleme dennoch behalten, hieß es von einem Marktbeobachter. Ein Marktteilnehmer sagte, das Hilfspaket werde die griechische Krise nicht beseitigen, die bestehenden Hürden seien nach wie vor existent.

Zudem rücke zunehmend auch der zuletzt gestiegene Ölpreis in den Fokus der Anleger. Damit steige die Gefahr sinkender Investitionen und einer sich beschleunigenden Inflation. Ein Branchenvergleich zeigte nahezu alle Sektoren im roten Bereich. Zu den größeren Verlierern zählten Rohstoffwerte und Versicherer.

Logistik-Titel waren bereits zu Wochenauftakt im Blickpunkt gestanden. Der Sektor hat am Vortag von dem Übernahmeangebot des US-Paketriesen UPS für den zweitgrößten europäischen Paketdienst TNT Express profitiert. TNT waren am Montag um gut 60 Prozent nach oben gesprungen. Am Dienstag ging es mit der Aktie nach der Bekanntgabe eines Verlusts im vierten Quartal um 2,89 Prozent bergab.

Im Finanz-Sektor rutschten die Titel der Deutschen Bank um 2,11 Prozent auf 33,85 Euro ab. Intesa SanPaolo verloren 2,36 Prozent auf 1,528 Euro. ING Groep mussten ein Minus von 1,97 Prozent auf 6,813 Euro verbuchen. AXA büßten 0,56 Prozent auf 12,45 Euro ein.

ArcelorMittal schwächten sich um 1,16 Prozent auf 16,64 Euro ab. Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für die Titel von 23,60 auf 21,50 Euro gesenkt und die Aktie von der "Key Call List" gestrichen.

Bei den Ölwerten sanken Repsol um 0,50 Prozent auf 20,875 Euro. Total verloren 0,44 Prozent an Wert und schlossen bei 41,80 Euro. Morgan Stanley hat Total von "Equal-weight" auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel auf 38,30 Euro belassen. (APA)