Zum Tag der Muttersprache am 21. Februar riefen der Österreichische Gehörlosenbund (ÖGLB) und der Verein Österreichischer Gehörloser Studierender (VÖGS) zum Protest-Flashmob vor den Ministerien für Wissenschaft und Bildung am Minoritenplatz.

Das Menschenrecht auf bilingualen Unterricht werde in Österreich missachtet. Für knapp 10.000 Menschen sei die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) Muttersprache.

Auch um sie geht es: Gehörlose Kinder sollen gemeinsam mit hörenden bilingual unterrichtet werden - vom Kindergarten an.

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Der ÖGLB fordert gemeinsam mit dem VÖGS: "Barriere- ...

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... -freie ...

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... Bildung ...

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... für alle!"

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Der Vorsitzende des VÖGS, Florian Wibmer, zeigt die Protestgebärde vor dem Bildungs- und dem Wissenschaftsministerium vor. Er kritisiert, dass pro Studierendem und Jahr nur 5300 Euro für Dolmetsch in den Lehrveranstaltungen zur Verfügung stehen. Das reicht gerade einmal für zwei Vorlesungen pro Jahr.

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"Wenn nur eine Lehrveranstaltung pro Semester absolviert werden kann, steigt die durchschnittliche Studiendauer von gehörlosen und schwerhörigen Studierenden auf über zehn Jahre", sagt Wibmer.

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Hörende, Gehörlose und Schwerhörige beteiligten sich am Flashmob.

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Auch die Vorsitzende der Österreichischen HochschülerInnenschaft, Janine Wulz (GRAS), nahm am Protest teil.

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Helene Jarmer, Präsidentin des ÖGLB und Nationalratsabgeordnete der Grünen, stieß zur Demo. "Das Schulwesen für gehörlose Menschen ist desolat", sagt sie. Jarmer kritisiert auch, dass LehrerInnen keine Gebärdensprachkenntnisse vorweisen müssen, um in einer Gehörlosenschule zu unterrichten: "Das ist eine untragbare Situation." (sab, derStandard.at, 21.2.2012)

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