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Die Karneval-Feierlichkeiten in Brasilien erfreuen sich großer Beliebtheit. Heimische Anleger kehren den Schwellenmärkten auf der Suche nach Sicherheit aber den Rücken zu.

Foto: Reuters

Wien - Österreichische Fondsbesitzer wollen kein allzu großes Risiko eingehen. 64 Prozent von 1000 Befragten sind daher in Europa investiert, in den Industrienationen weltweit sind es 24 Prozent. Aus Schwellenländern wie Brasilien, Russland, Indien oder China ziehen sich die Österreicher zurück - nur mehr jeder Zehnte hat dort sein Geld stecken. Im Vorjahr war es noch jeder Fünfte. Frauen, Wenigverdiener und Ältere kehren Fonds überhaupt den Rücken, wie aus einer Umfrage von AXA Investment Managers hervorgeht.

Suche nach Sicherheit

"Das Investitionsverhalten bestätigt einmal mehr die sicherheitsorientierte Mentalität der österreichischen Anleger", kommentiert Karin Kleinemas von AXA Investment Managers die Ergebnisse der Umfrage. In Anbetracht der Eurokrise und des damit verbundenen Misstrauens bleibe es jedoch abzuwarten, ob diese Tendenz auch im nächsten Jahr anhalte.

Was die Studie noch zeigt: Der typische österreichische Fondsbesitzer ist männlich, nutzt das Internet und verfügt über ein Haushaltseinkommen von 1501 bis 3000 Euro netto.

Die Daten zeigen zudem einen Anlage-Trend: Seit Jahresbeginn setzen immer mehr Austro-Anleger auf die als sicherer geltende Fondsarten: 31 Prozent haben ihr Vermögen demnach in Rentenfonds angelegt und 17 Prozent in Geldmarktfonds - das ist jeweils ein Plus von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Zugelegt hat auch die Zahl der Fondsanleger, die Anteile von Fremdwährungsfonds besitzen (zwölf nach vier Prozent).

Immobilienfonds sind dagegen nur bei Jüngeren beliebt: 29 Prozent der 18- bis 39-Jährigen sind investiert, aber nur knapp acht Prozent der über 60-Jährigen. 43 Prozent der Befragten setzen in erster Linie auf Aktienfonds.

Stabil ist nicht genug

Die Fondsbesitzquote blieb mit 17 Prozent niedrig, aber stabil. Für Kleinemas ist das "jedoch kein Grund zur Freude". Anders als etwa in Amerika, wo die große Mehrzahl der Bevölkerung Fondsanteile hält, "haben wir noch einen weiten Weg vor uns, die Österreicher von der Anlageklasse Investmentfonds zu überzeugen", sagt Kleinemas. (bpf, DER STANDARD, Printausgabe, 22.2.2012)