Brüssel - Österreich will seine Teilnahme am Rahmenprogramm für Forschung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit "Horizon 2020" ausweiten. Das erklärte Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle am Dienstag im Rahmen des EU-Wettbewerbsrates in Brüssel. Das derzeit laufende 7. EU-Rahmenprogramm, das noch bis 2013 läuft und dann von "Horizon 2020" abgelöst wird, bezeichnete Töchterle als "Erfolgsgeschichte für Österreich".

Über das neue, achte Programm soll in diesem und im kommenden Jahr "intensiv verhandelt" werden, so Töchterle. Ziel sei es, noch während der dänischen Ratspräsidentschaft (bis Juli, Anm.) ein Einvernehmen zu erzielen. In der zweiten Jahreshälfte 2013 sollen die Verhandlungen dann zu einem "Abschluss" gebracht werden.

80 Milliarden für Forschung und Innovation

Zwischen 2014 und 2020 sollen 80 Mrd. Euro in den Bereich Forschung und Innovation investiert werden, um fast die Hälfte mehr als im 2013 auslaufenden 7. Forschungs-Rahmenprogramm. Österreich werde "alles im Rahmen des Möglichen tun", um dieses "hochgesteckte Ziel" zu erreichen, versicherte der Wissenschafts- und Forschungsminister.

Der Erfolg des Vorgängers von "Horizon 2020" zeige sich vor allem an der Rückflussquote von 125 Prozent, sagte Töchterle vor Journalisten. Mit einem Gesamtbudget von 50,5 Milliarden Euro sei es weltweit das größte transnationale Forschungsförderprogramm. In Österreich nehmen derzeit mehr als 2.000 Forscher an dem Programm teil.

"Horizon 2020", über das am Dienstag auch die EU-Forschungsminister verhandeln, bündelt erstmals Forschung und Innovation unter einem Dach und verfolgt damit "einen ganzheitlichen Ansatz europäischer Forschungs- und Innovationspolitik. Damit wird der Baustein für künftige Innovationen gelegt", betonte Töchterle. "Horizon 2020" widme sich vielen Lebensbereichen des Menschen mit dem Ziel, die Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern, beispielsweise im Bereich der Energie mit Forschung und Entwicklung an effizienteren Heiz- und Kühlsystemen auf Grundlage erneuerbarer Energien. Der Bereich Nachhaltigkeit spiele demnach eine wichtige Rolle. (APA)