Tripolis - Bei Kämpfen zwischen Stämmen im Süden Libyens hat es nach Angaben von Stammesvertretern in den vergangenen zehn Tagen mehr als 130 Tote gegeben. Wie der Chef des Tubu-Stamms, Issa Abdelmajid, der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag sagte, starben seit dem Beginn der Kämpfe 113 Menschen, 241 wurden verletzt. Unter den Toten seien auch sechs Kinder seines Stamms. Der Suwaja-Stamm gab die Zahl der Toten in seinen Reihen mit 20 an, die der Verletzten mit 40.

Von unabhängiger Seite konnten die Opferzahlen zunächst nicht überprüft werden. Bei den Kämpfen zwischen rivalisierenden Stämmen im Südosten des Landes geht es vor allem um Gebietsstreitigkeiten. Die gewaltsamen Zusammenstöße hatten am 12. Februar in der Stadt Kufra begonnen.

Abdelmajid, ein früherer Gegner des Machthabers Muammar al-Gaddafi, sprach von einem "Plan zur Vernichtung" seines Stammes und forderte ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft zur Beendigung der Kämpfe. Der Sprecher des Stadtrats von Kufra, Junes Swei vom Suwaja-Stamm, erklärte dagegen, dass sich die Stadt gegen Kämpfer aus den Nachbarländern Tschad und Sudan zur Wehr setze. Von ihnen seien einige getötet oder festgenommen worden. (APA)