Allein durch die neuen Windräder könnte das gesetzliche Ziel von vier Prozent Ökostromanteil bei weitem überschritten werden, das entspricht einer Leistung von 600 Megawatt (MW). Bereits 2006 könnten in Österreich aber schon 800 MW installiert sein, bis 2010 bis zu 1700 Megawatt, schätzt der Chef der Regulierungsbehörde E-Control. In Österreich drohe daher bereits in wenigen Jahren eine kostspielige Überförderung der Grünstromerzeugung.
Netz hält nicht mehr mit
Wenn der Ausbau der Windkraft in dieser Geschwindigkeit fortschreite, seien massive Investitionen in das Leitungsnetz unumgänglich. "Der Wind bläst leider vor allem dort, wo wir nicht mehr Strom brauchen", sagte Boltz. Das könne die pervertierte Folge haben, dass zum physikalischen Ausgleich des Netzes die kalorischen Kraftwerke in Kärnten und der Steiermark hochgefahren werden müssen, wenn der Wind im Osten kräftig wehe. Einzige Alternative sei der rasche Bau der 380-Kilovolt-Leitung vom Südburgenland in die Steiermark und der Lückenschluss des Hochspannungsrings im Land Salzburg.
Unabhängig von den hohen Kosten für die neuen Leitungen (man rechnet mit 270 Mio. Euro) würden die steilen Zuwächse die Haushalte teuer zu stehen kommen, schließlich würden schon 500 Megawatt Windkraft über die garantierte Subventionsdauer von 13 Jahren kumuliert eine Mrd. Euro kosten, davon knapp ein Drittel für Ausgleichsenergie, die in Flautephasen nötig sei.
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