Der Mini-Satellit "TUGSAT 1" soll gemeinsam mit "UniBRITE" Helligkeitsschwankungen von Sternen exakt vermessen.

Foto: Tugsat/TU Graz

Wien - Der Start der ersten beiden österreichischen Kleinsatelliten "TUGSAT 1" und "UniBRITE" ist bereits mehrfach verschoben worden. Nun wurde der zuletzt angepeilte Termin im Frühjahr dieses Jahres erneut nach hinten verlegt: Aktuell heißt es, die beiden Satelliten könnten von Indien aus im "späteren Sommer" starten. Das erklärte der österreichische Projektverantwortliche Otto Koudelka von der Technischen Universität (TU) Graz im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung des Infrastrukturministeriums Mittwochabend in Wien.

"Mai wird es wahrscheinlich nicht und auch nicht der Juni. 2012 aber ganz sicher", so Koudelka zum Ergebnis eines diesbezüglichen Zusammentreffens mit einer Delegation der indischen Raumfahrtbehörde ISRO. Realistisch hält der TU-Professor einen Termin im Spätsommer, jedenfalls aber noch vor der Monsun-Saison, die in Indien Anfang Oktober beginne. Die von indischer Seite garantierte Vorlaufzeit betrage dann drei Monate vor dem tatsächlichen Starttermin. Da die Satelliten bereits fix und fertig produziert und längst startbereit seien, benötige man im Ernstfall aber tatsächlich nur drei Wochen, um die beiden je 450.000 Euro teuren Würfel mit einer Kantenlänge von 20 Zentimetern und einer Masse von je sieben Kilo nach Indien zur Startrampe zu transportieren.

Helligkeitsschwankungen messen

Die Mini-Satelliten "TUGSAT 1" und "UniBRITE" sollen Helligkeitsschwankungen von Sternen exakt vermessen. Forscher erhoffen sich davon Verbesserungen der Theorien über den Aufbau von Sternen und im weiteren Sinn auch über die Geschichte des Universums. "TUGSAT 1" wurde von der TU Graz in Zusammenarbeit mit der Universität Toronto in Kanada entwickelt und hergestellt, der baugleiche "UniBRITE" wurde im Auftrag der Uni Wien vom Space Flight Laboratory der Universität Toronto (Kanada) entwickelt. Die Satelliten sollen mit einer indischen Rakete vom Typ PSLV (Polar Satellite Launch Vehicle) in ihre Umlaufbahn in einer Höhe von 800 Kilometern gebracht werden. (APA, red)