Bregenz - Die Innovationskraft der Unternehmen sei ausschlaggebend für die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts, es sei daher richtig, bei Forschung und Entwicklung nicht zu sparen. Darüber waren sich Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner am Donnerstag beim Antrittsbesuch des Ministers in Bregenz einig. Mitterlehner will künftig Klein- und Mittelbetriebe (KMU) stärker für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten gewinnen.

Neben dem Innovationsscheck sei etwa die vorgesehene Anhebung des Deckels für die steuerliche Begünstigung von Auftragsforschung eine Unterstützung für KMU, die kein eigenes Forschungspersonal hätten. Von bisher 100.000 Euro soll diese Deckelung auf eine Mio. Euro steigen. Dafür könne dann die zehnprozentige Forschungsprämie geltend gemacht werden, "eine wirkliche Unterstützung", so Mitterlehner. Das Land Vorarlberg stehe mit seinen Top-Werten in den Bereichen Innovation und Export wirtschaftlich sehr gut da. Gerade die über das COMET-Programm geförderten Kompetenzzentren stellten eine wichtige Verbindung zwischen Theorie und Praxis dar, sagte der Minister.

Im Forschungsbereich nicht zu kürzen, sei "absolut richtig", man würde sonst an der Zukunft sparen, so Wallner. Um den Wirtschaftsstandort Vorarlberg wettbewerbsfähig zu halten, konzentriere man sich gemeinsam mit dem Bund auf die Bereiche Ausbildung und Forschungsförderung. Wichtige Partner seien Institutionen wie V-Research, das von mehreren Industrieunternehmen gemeinsam betrieben werde, und die fünf Forschungszentren an der Fachhochschule Vorarlberg. Von 2010 bis 2015 fließen insgesamt 35 Mio. Euro, davon zwölf Mio. Euro aus Bundesgeldern und sechs Mio. Euro aus Landesmitteln, in Forschungsaktivitäten in Vorarlberg.

Laut dem zuständigen Landesrat Karlheinz Rüdisser erreicht Vorarlberg bei Patentanmeldungen im EU-Regionenvergleich und auch im Vergleich mit den Bundesländern "Spitzenwerte". Mangels universitärer Einrichtungen werde Forschung in Vorarlberg zu 80 Prozent von den Unternehmen getragen, nur 20 Prozent bezahle die öffentliche Hand. Gerade bei angewandter Forschung würde er sich daher mehr Unterstützung vom Bund wünschen, so Rüdisser. (APA)