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Ein Senegalese am Wahltag in der Hauptstadt Dakar.

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Dakar - An der Präsidentschaftswahl in der westafrikanischen Republik Senegal haben sich nach ersten Schätzungen am Sonntag rund 60 Prozent der Stimmberechtigten beteiligt. Insgesamt sei die Wahl ruhig und geordnet verlaufen, sagte der Leiter der Wahlkommission, Doudou Ndir, in der Nacht auf Montag. Nur vereinzelt habe es "Irritationen" und "Probleme" gegeben. Erste vorläufige Ergebnisse kündigte Ndir für Dienstag an. Der Chef der Wahlkommission sprach zudem von einem "Angriff auf einen Lastwagen mit Wahlunterlagen", ohne näher darauf einzugehen. Nach früheren Angaben aus Sicherheitskreisen war das Fahrzeug in der südsenegalesischen Unruheregion Casamance von mutmaßlichen Separatisten überfallen worden.

5,3 Millionen Bürger waren wahlberechtigt. Gegen den 85-jährigen Präsidenten Abdoulaye Wade, dessen Bewerbung um eine dritte Amtszeit in den Augen der Opposition illegal war, traten 13 Kandidaten an. Eine 2001 angenommene Verfassungsbestimmung lässt nur zwei Amtsperioden zu. Wade selbst argumentiert, dass er schon ein Jahr vor Inkrafttreten dieser Regel gewählt wurde und diese deshalb nicht für ihn gelte, was ihm vom Verfassungsgericht bestätigt wurde. Das Oppositionsbündnis "Bewegung des 23. Juni" (M23) hatte zu Massenprotesten aufgerufen, um Wade zum Verzicht zu bewegen. In der ehemaligen französischen Kolonie hat es noch nie einen Putsch gegeben, seit 1976 wird die Mehrparteiendemokratie praktiziert. 95 Prozent der Einwohner sind muslimischen Glaubens.

Als Wades stärkster Konkurrent gilt Ex-Regierungschef Macky Sall. Dessen Lager kündigte am späten Sonntagabend bereits an, dass es eine Stichwahl zwischen den beiden Politikern geben werde. Demnach soll Wades Ergebnis nach ersten Auszählungen bei 34 bis 36 Prozent und Salls Resultat bei 32 bis 34 Prozent liegen. (APA)