Mexiko-Stadt - Der hohe Ölpreis stellt nach Auffassung des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine zunehmende Gefährdung der globalen Konjunktur dar. "Nach unserer Einschätzung ist die Weltwirtschaft noch nicht wirklich aus der Gefahrenzone", warnte IWF-Vizechef David Lipton beim Treffen der Finanzminister und Notenbanker der 20 größten Industrie- und Schwellenländer in Mexiko. Er verwies insbesondere auf den Iran, der ein Risiko darstelle. Im Atomstreit mit der Islamischen Republik hat der Westen zuletzt die Sanktionen verschärft. Ab Juli greift ein Importverbot für iranisches Erdöl, mehrere Länder haben aber bereits ihre Einfuhren zurückgefahren oder ganz gestoppt. Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts treiben den Ölpreis und damit die Benzinpreise an.

"Der Iran kann der Weltwirtschaft offensichtlich einen großen Schaden zufügen", sagte US-Finanzminister Timothy Geithner. "Wir arbeiten nachdrücklich daran, dieses Risiko zu minimieren, indem wir sichergehen, dass Lieferanten wie Saudi-Arabien die reduzierten Exporte des Iran kompensieren." Außerdem erwäge die Regierung in Washington, die strategische Ölreserve der USA anzuzapfen.

Saudi-Arabien hat zuletzt Öl-Exporte offenbar bereits deutlich gesteigert. Mehr als 9 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag habe das Land vorige Woche ausgeführt, hieß es in Industriekreisen. Im Jänner seien es durchschnittlich 7,5 Mio. Fass pro Tag gewesen. (APA/Reuters)