Das Nokia 808 - ganz auf Foto-Bedürfnisse ausgerichtet.

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Grafik: Nokia

Wie schon in den vergangenen Jahren zieht der Mobile World Congress (MWC) auch dieses Jahr wird die Aufmerksamkeit der gesamten Mobiltelefonbranche für einige Tage auf das spanische Barcelona. Nach den Neuvorstellungen durch HTC und Samsung war am Montagmorgen Nokia mit seiner Pressekonferenz dran.

Zahlen

Den Anfang machte Firmenchef Stephen Elop mit einigen Statistiken: So zeigte er sich mit den Absätzen der eigenen Windows-Phone-Geräte äußerst zufrieden, das Lumia 800 sei das meistverkaufte High-End-Smartphone in Russland. Auch in den USA würde die Nachfrage über den Erwartungen liegen. Dazu komme, dass sich die Zahl der zum Windows Marketplace hinzukommenden Apps im Jahresvergleich verdreifacht habe - was natürlich auch die eigenen Geräte interessanter mache.

Asha

Bei konkreten Neuvorstellungen machte man den Anfang mit drei neuen Einträgen für die kostengünstige Asha-Linie: Sowohl Asha 202 als auch 203 bieten einen Touchscreen, den größten Unterschied zwischen beiden Geräten macht die Dual-SIM-Unterstützung des 202 aus, während das 203 mit einem SIM auskommen muss. Beide Mobiltelefone sollen um rund 60 Euro erhältlich sein. Das Asha 302 kann für rund 95 Euro - ab sofort erhältlich - mit einer QWERTZ-Tastatur aufwarten, der Browser soll "Web-Apps" unterstützen, dazu kommt Exchange-Support.

Lumia 900

Natürlich dürfen am MWC auch Smartphone-Ankündigungen nicht fehlen: So soll das Nokia Lumia 900 künftig weltweit erhältlich sein, bisher war es ja den USA vorbehalten (bzw. für dort angekündigt). Dies allerdings mit einer zentralen Einschränkung: Der LTE-Support bleibt weiterhin wenigen Ländern vorbehalten, neben den USA soll diese Version vorerst nur in Kanada verfügbar sein, alle anderen müssen mit 3G-Geschwindigkeiten auskommen. Als Launch-Zeitraum gibt man das zweite Quartal an, der Preis soll bei 480 Euro liegen.

Software

Dem folgte ein Blick in die weitere Softwarezukunft der Nokia-Smartphones, das Highlight dabei: Ab sofort ist eine erste Beta-Version von Skype im Windows Phone Marketplace verfügbar. Nokia selbst kündigte eine Offline-Version von Nokia Drive an sowie "Nokia Reading", eine Software, um zentral auf unterschiedliche Inhalte zuzugreifen, von Büchern über Nachrichtenseiten zu Audiobooks.

Lumia 610

Bereits vorab war die Ankündigung durchgedrungen, dass Microsoft die Mindestanforderungen für Windows Phone nach unten reguliert: 256 MByte Hauptspeicher reichen nun für die Nutzung des mobilen Betriebssystems. Dazu passend gab es dann gleich den offiziellen Launch des Lumia 610, das ebenfalls bereits "geleakt" wurde und vor allem als kostengünstiges Smartphone für eine jüngere Zielgruppe positioniert werden soll. Das Lumia 610 soll um 189 Euro im zweiten Quartal verfügbar sein.

PureView

Mit dem Nokia 808 "PureView" gab es dann auch noch eine Neuvorstellung aus der eigenen Symbian-Gerätereihe, die ganz und gar auf auf gesteigerte Foto-Bedürfnisse der NutzerInnen ausgerichtet ist: Ein neuer Sensor soll eine von Smartphones bisher unbekannte Bildqualität bieten. Bilder sollen dabei mit einer Auflösung von nicht weniger als 41 Megapixel aufgenommen werden, für die nötige Qualität sorgt zudem eine Carl-Zeiss-Optik.

Details

Wer will, kann vor dem Abspeichern einen Bildausschnitt auswählen, zudem ist es natürlich möglich, niedrigere Auflösungen mit entsprechend weniger Platzbedarf zu verwenden. Die zusätzlichen Informationen des 41-Megapixel-Sensors sollen sich dann vor allem in einer erheblich besseren Bildqualität im Vergleich zu herkömmlichen Aufnahmen mit der gleichen Megapixelanzahl niederschlagen, indem mehrere Pixel für einen fertigen Bildpunkt herangezogen werden. Nokia nennt diese Methode "Oversampling".

Zukunft

Mit "PureView" gehen Verbesserungen im Audiobereich einher, so wird das Nokia 808 auch Dolby Digital Plus mit 5.1-Support unterstützen. Zudem unterstreicht das Unternehmen, dass das neue Smartphone nur einen ersten Schritt darstellen soll, die entsprechende Technologie also später auch in andere Geräte einfließen soll. Als weitere Eckdaten gibt man ein vier Zoll großes Display - mit einer Auflösung von 360 x 640 Pixel - sowie eine mit 1,3 GHz getaktete Single-Core-CPU an. Es gibt 512 MByte RAM und 16 GByte lokalen Speicherplatz, der allerdings per MicroSD-Karte erweitert werden kann. Symbian "Belle" wird als Betriebssystem genutzt. Das Nokia 808 soll ab Mai um 450 Euro erhältlich sein. (apo, derStandard.at, 27.2.2012)