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Blick auf den Mönchsberg mit der Festung Hohensalzburg, unter welcher das Parkplatzangebot um die Hälfte aufgestockt wird.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Salzburg - Auch in Zeiten knapper Budgetmittel: Für den Ausbau der Infrastruktur für den Individualverkehr ist immer noch Geld vorhanden. 20 Millionen Euro will die Salzburger Parkgaragengesellschaft in die Erweiterung der Altstadtgarage im Inneren des Mönchsberges stecken. Die Gesellschaft gehört Stadt und Land Salzburg.

Zu den bestehenden 1300 Stellplätzen sind weitere 650 Autoabstellplätze geplant. Geht es nach der Garagengesellschaft und Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ), soll kommendes Jahr mit den Arbeiten begonnen werden.

Um den Mönchsberg auszuhöhlen, müssen 85.000 Kubikmeter Gestein herausgefräst werden. Völlig offen ist freilich, wie und wohin das Abbruchmaterial transportiert werden soll. Eine Planungsvariante sieht beispielsweise vor, den Ausbruch mittels Förderbändern durch einen eigenen Stollen in den Stadtteil Nonntal zu transportieren. Fix ist, dass keine zusätzliche Ein- oder Ausfahrt gebaut wird. Auch der Zugang von der Altstadt soll wie bisher zentral beim Toscaninihof im Festspielbezirk erfolgen.

Ausbau sei notwendig

Der Ausbau der bestehenden Garage sei notwendig, sagt Parkgaragengeschäftsführer Alfred Denk, denn im Jahresdurchschnitt wären die Garagen an mehr als jedem dritten Tag für mehrere Stunden wegen Überfüllung gesperrt. Dazu komme auch die hohe Nachfrage nach Dauerstellplätzen für Altstadtbewohner. Derzeit stünden 120 Interessenten auf der Warteliste. Wie auch in den anderen Garagentrakten soll die Hälfte der Parkplätze für Dauerkunden zur Verfügung stehen. Die Erzabtei St. Peter hat auch Interesse angemeldet. Sie möchte den Innenhof des Stiftes autofrei bekommen.

"Die Garage wird einen Beitrag leisten, um das sommerliche Verkehrsthema besser in den Griff zu bekommen", hofft Bürgermeister Schaden. Darüber hinaus wird, um dem gerade an Regentagen durch in die Stadt strömende Touristen regelmäßigen sommerlichen Verkehrskollaps Herr zu werden, derzeit eine Teilsperre der Innenstadt für den Autoverkehr debattiert. Da sich die bisher nach Bedarf kurzfristig verhängte " Schlechtwettersperre" nicht bewährt hat, könnte nun während der Festspielzeit die Innenstadt an Wochentagen jeweils von 10 bis 14 Uhr abgeriegelt werden.

Aus für Kapuzinerbergtunnel

De facto vom Tisch ist ein anderes Großprojekt. Bei einem Verkehrsgipfel Ende vergangener Woche mit Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) wurde vereinbart, dass die Wohnverbauung am geplanten südlichen Tunnelportal des Kapuzinerbergtunnels doch bewilligt wird.

Wie berichtet, hatte der ressortzuständige Landesrat Sepp Eisl (ÖVP) gedroht, das von SPÖ und Bürgerliste forcierte Wohnbauprojekt mittels Verordnung einer Vorbehaltsfläche zu unterbinden. Jetzt haben sich Politik und Bauträger darauf verständigt, einen 20 Meter breiten Korridor für allfällige Projekt im Berg freizuhalten.

Eine Lösung, die nach Ansicht von Verkehrsplanern den Tunnel unmöglich macht. Bestenfalls eine Garage im Kapuzinerberg wäre noch möglich. Prompt hat die ÖVP am Montag eine Busgarage im Berg gefordert. (Thomas Neuhold und Stefanie Ruep, DER STANDARD, Printausgabe, 28.2.2012)