Ein Denkmal für Generalmajor Lerch in Takata

Foto: Harald Pöcher

Japanische Offiziersfrauen beim Skilauf um 1911

Foto: Institut für Ostasienwissenschaften

Wien - Vor 101 Jahren führte der Altösterreicher Theodor Edler von Lerch in Japan das Skifahren ein und wurde damit zum alpinen Sportheld. Drei Denkmäler erinnern in Japan noch an die Errungenschaften des Skipioniers. In Österreich hingegen sind die Leistungen des Majors längst in Vergessenheit geraten. Das Symposium "100 Jahre Alpiner Skilauf in Japan" vom Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Wien widmet sich am 2. und 3. März 2012 dem Generalmajor Lerch aus wissenschaftlicher Sicht.

1911 reiste der in Pressburg geborene Theodor Edler von Lerch für militärische Studien nach Japan, Korea und in die Mandschurei. Nach Vorführen seiner Skifahrkünste am 12. Jänner 1911 avancierte der Major in Japan zum Skilehrer für Offiziere und Zivilisten. Der bisher unbekannte Sport erfreute sich schnell großer Beliebtheit. Unter Anwesenheit hochrangiger Vertreter aus Politik und Medien wurde schon im Februar 1911 der erste Skiclub in Leben gerufen. Die Gründung einer Skizeitung ließ nicht lange auf sich warten. Sogar ein Skilied wurde komponiert und es wurde eine Skisuppe erfunden.

Mit seinen Schülern wagte Major Lerch schwierigere Aufstiege, wie auf den 1.898 Meter hohen Berg Yezo-Fuji. Am Aufstieg des 3.776 Meter hohen Fuji, dem höchsten Berg Japans, scheiterte Theodor Edler von Lerch schließlich. Allein der Besteigungsversuch war in Japan jedoch eine Sensation. Heute wird der Skipionier bei jährlich stattfindenden Veranstaltungen in Takata und in Asahikawa gefeiert. Seine Memoiren wurden in Buchform veröffentlicht. "Lerchs Leistungen im fernen Japan gerieten unverdienterweise in seiner Heimat in Vergessenheit", erklärte Brigadier Harald Pöcher, Lerch-Experte und Fachmann für japanische Militärgeschichte. Das Symposium solle unter anderem dazu beitragen, diese Leistung einer breiten Öffentlichkeit im skibegeisterten Österreich näher zubringen. (APA/red)