Der G-8-Gipfel sei kein kompletes Fiasko für Genf gewesen. Über 30 ausländische Delegationen hätten ohne Probleme den Genfer Flughafen erreicht, erinnerte Spoerri. Das internationale Genf sei geschützt worden und die große Anti-Globalisierungs-Kundgebung sei ohne große Zwischenfälle abgelaufen.
Europa
G-8-Protest in Genf: Neue "Form der städtischen Gewalt"
Methoden der Polizei werden überprüft
Genf - Die gewaltsamen Ausschreitungen in der Schweizer
Stadt Genf im Zusammenhang mit dem G-8-Gipfel in Evian haben ein behördliches Nachspiel. Genf habe während des G-8-Gipfels
von Evian eine neue "Form der städtischen Gewalt" erlebt. Deshalb
müssten die Behörden die Arbeitsmethoden der Polizei überprüfen,
sagte Polizeidirektorin Micheline Spoerri am Donnerstag vor dem
Grossen Rat Genf. Spoerri betonte zudem, künftig werde auf Genfer Boden keine
Kundgebung mehr stattfinden, ohne dass sie vorher bewilligt wurde.
Der Staatsrat werde in diesem Punkt hart bleiben, sagte sie. Die
Genfer Regierung möchte zudem einen besseren Dialog mit der
Eidgenossenschaft. Sie wünsche sich, dass die Kantone in Zukunft an
Entscheidungen des Bundes beteiligt seien, welche die Mittel der
öffentlichen Sicherheit betreffen, sagte die Polizeidirektorin.
"Kompletes Fiasko"
Dennoch forderte die Rechte künftig mehr Härte gegenüber
Krawallmachern. SP-Vertreter dagegen beklagten sich über die
unverständliche Strategie der Polizei. Die Sicherheitskräfte hätten
keine Anweisungen gehabt und hätten am 3. Juni unverhältnismäßig
eingegriffen. (APA/sda)