Frankfurt - Der DAX ist am Dienstag nach uneinheitlichen US-Daten sowie dem angekündigten irischen Referendum zum europäischen Fiskalpakt auf Berg- und Talfahrt gegangen. Zum Handelsschluss stand der deutsche Leitindex aber wieder 0,56 Prozent höher bei 6887,63 Punkten und blieb damit nur knapp unter seinem Tageshoch. Damit setzte das Börsenbarometer den Zickzackkurs der vergangenen Tage fort.

Der TecDAX stieg um 7,30 Punkte oder 0,95 Prozent auf 776,03 Punkte. Der M-DAX erhöhte sich 61,81 Punkte oder 0,60 Prozent auf 10.442,73 Zähler. Der HDAX schloss mit 3.504,18 Einheiten und einem Plus von 19,61 Zählern oder 0,56 Prozent. Der C-DAX gewann 3,38 Punkte oder 0,56 Prozent auf 606,61 Zähler.

Börsianer sahen die überraschend deutlich gefallenen Aufträge für langlebige Güter als zwischenzeitliche Kursbelastung, wobei die Experten der NordLB zwar eine schwache Entwicklung einräumten, aber von einem Ausrutscher sprachen und die Bedeutung der Daten nicht überbewerten wollten. Ein deutlich aufgehelltes Verbrauchervertrauen sorgte dann endgültig wieder für Entspannung.

Die Nachrichten aus Irland hatten laut Aktienhändler Markus Huber von ETX Capital nur wenig Einfluss auf die Notierungen, da das Vertragswerk der EU für mehr Haushaltsdisziplin nur die Zustimmung von zwölf der 17 Euro-Länder brauche, um in Kraft zu treten. Viele glaubten zwar, dass eine Ablehnung durch Irland die Kreditwürdigkeit des Landes und vielleicht sogar den Verbleib in der Eurozone gefährden könnte. "Wegen der negativen Auswirkungen auf die irische Wirtschaft ist eine Ablehnung aber sehr unwahrscheinlich", so Huber.

Zu den Verlierern im DAX gehörten die Bayer-Aktien, die nach Zahlen um 0,13 Prozent auf 55,84 Euro nachgaben. Der Chemie- und Pharmakonzern hatte im vergangenen Jahr zwar die selbst gesteckten Ziele erreicht, Händlern zufolge die Markterwartungen aber knapp verfehlt. Dagegen ließen gute Zahlen des irischen Wettbewerbers CRH die Anteilsscheine des Baustoffkonzerns HeidelbergCement um 2,01 Prozent auf 40,250 Euro steigen.

Im TecDAX ging es für die Nordex-Papiere um 1,27 Prozent bergab. Der Windkraftanlagenhersteller rutschte 2011 wegen des Preiskampfs in der Branche in die roten Zahlen. Einen Zahlungsaufschub durch die Gläubiger honorierten die Aktien des angeschlagenen Solarkonzerns Q-Cells indes mit Kursaufschlägen von 3,29 Prozent.

Im MDAX sorgten Analystenkommentare für Bewegung. Nach einer Hochstufung durch die Commerzbank stiegen die Papiere des Fernsehsenders ProSiebenSat.1 um 2,69 Prozent und besetzten damit den Spitzenplatz im Index der mittelgroßen Werte. Zweitbester Wert waren die Titel des Bezahlfernsehsenders Sky Deutschland, die dank einer positiven Studie der US-Bank Merrill Lynch 2,05 Prozent gewannen. (APA)