Mit dem Xperia-Modell S, das auf der CES präsentiert wurde, und den am Mobile World Congress neu vorgestellten Geräten P und U hat Sony erstmals seit über einer Dekade Geräte ohne den Namenszusatz "Ericsson" angekündigt. Neben dem S als Flaggschiff bleibt für die Modelle P und U der Mittelklasse- und Einsteigermarkt. Der WebStandard konnte einen ersten Blick auf die beiden Neulinge werfen.
Grundausstattung
Das Xperia P wird von einem 1 GHz schnellen Dual-Core-Chip angetrieben, bietet 1 GB Arbeitsspeicher und 16 GB internen Speicher. Zur Übertragung von Daten stehen HDMI, Micro-USB und DLNA zur Verfügung. Ins Internet können Nutzer via WLAN und HSPA einsteigen. Mit dem integrierten NFC-Chip lassen sich Einstellungen automatisch über Smart Tags ändern.
Schnell auslösende Kamera
Wie HTC und Nokia setzt Sony auf eine starke Kamera. Das P bietet eine 8-Megapixel-Kamera, die Videos in Full-HD-Qualität mit 1080p aufnehmen kann. Sony hat seinen eigenen Exmor-R-CMOS-Sensor für mobile Geräte integriert. Die Kamera löst dank "Fast Capture"-Feature schnell aus, was im Kurztest bestätigt werden konnte.
Eine derart rasche Serienbildfunktion, wie sie HTC auf dem One X gezeigt hat, erlaubt das Xperia-Modell mit Dual-Core-Chip jedoch nicht. Gesichtserkennung, Lächelerkennung und 3D-Schwenkpanoramafunktion sind Zusatzgimmicks der Kamera.
Display
Beeindrucken kann das Xperia P mit seinem Display, dem Sony den (werbewirksamen) Namen "Reality-Display" mit "WhiteMagic-Technologie" verpasst hat. Einerseits soll die Technologie Strom sparen - was im Hands-on nicht überprüft werden konnte -, andererseits verspricht Sony eine bessere Lesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung.
Besser lesbar im Sonnenlicht
Sonnenlicht simulierte der Hersteller an seinem Messestand mit gleißendem Scheinwerferlicht. Im Vergleich zum iPhone 4S der Autorin bietet das Xperia-Smartphone dabei einen deutlich höheren Betrachtungswinkel und höhere Kontraste. Das Display misst 4 Zoll und verfügt über eine Auflösung von 960 x 540 Pixel.
Design
Ein Herausstellungsmerkmal ist beim Xperia P auch das Design. Sony hüllt das Gerät in einen Aluminium-Unibody mit Abmessungen von 122 x 59,5 x 10,5 Millimeter. Mit 120 Gramm ist das Gerät erstaunlich leicht. Alle neuen Xperia-Modelle besitzen ein transparentes Design-Element direkt unter dem Display. Beim P blinkt diese Leiste bei Benachrichtigungen auf.
Xperia U
Dieses Leucht-Element ist beim Xperia U noch weiter ausgereift (man könnte auch sagen, verspielter). Beim kleineren Gerät leuchtet die Leiste passend zum ausgewählten Theme, zum aktuell angezeigten Foto oder dem Album-Cover eines Musikstücks dezent auf. Die untere Abdeckung des Smartphones ist zudem in verschiedenen Farben zum Tauschen erhältlich.
Dual Core und 5-Megapixel-Kamera
Ansonsten besitzt das Xperia U die gleiche Dual-Core-CPU wie das P, kommt aber mit einem 3,5 Zoll großen Display und einer 5-Megapixel-Kamera aus, die mittels "Fast Capture" aber ebenfalls schnell auslöst. Mit Abmessungen von 112 x 54 x 12 Millimeter ist es kleiner, allerdings 24 Gramm schwerer.
Android
Überraschenderweise läuft auf beiden Modellen noch Android 2.3 Gingerbread. Das Update auf 4.0 Ice Cream Sandwich soll erst im Lauf des zweiten Quartals folgen. Dass der Hersteller nicht von Beginn an die aktuellste Android-Version aufspielt, ist unverständlich und wirft die Frage auf, wie schnell zukünftige Updates bereitgestellt werden können. An der Oberfläche hat Sony wieder einige Anpassungen vorgenommen und beispielsweise Album, Musik und Video Player umgestaltet.
Die Kamera und das gute Display machen das Xperia P zu einem interessanten Smartphone im Mittelklasse-Segment. Mit dem Aluminium-Unibody und dem markanten Design hat es einen hohen Wiedererkennungswert. Noch mehr auf (verspieltes) Design setzt der Hersteller beim Xperia U und dürfte damit eine jüngere Käuferschaft ansprechen. Die Entscheidung, nicht von Anfang an die aktuellste Version von Android zu installieren, könnte Kunden aber abschrecken. Die Preise sind noch nicht bekannt. (Birgit Riegler, derStandard.at, 7.4.2012)