Microsoft bringt bei der EU-Kommission neue Beschwerden gegen den Rivalen Google vor. Nach Auskunft von zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen, stoßen sich der US-Softwarekonzern und mehrere andere Unternehmen an dem neuen sozialen Netzwerk Google+. Sie hätten ihre Bedenken informell geäußert. Details wollten die Insider nicht preisgeben, weil die Angelegenheit heikel sei. Die EU-Kommission und Microsoft lehnten am Dienstag Stellungnahmen ab.

Ermittlungen

Der Vorstoß könnte dazu führen, dass die EU-Wettbewerbshüter ihre laufenden Ermittlungen gegen Google ausweiten. Vergangene Woche hatte Microsoft im Patentstreit mit Google und dem Handy-Hersteller Motorola Mobility einen Schlichterspruch der EU-Aufseher beantragt. Microsoft wirft Motorola Mobility vor, überzogene Gebühren für die Nutzung von Patenten zu verlangen, und hat Google mitverklagt, weil der weltweit größte Internet-Suchmaschinenbetreiber den Handy-Produzenten übernehmen will. Auch Apple hat sich bei der EU über Motorola Mobility wegen Patentlizenzen beschwert.

Facebook

Google+ ist seit Juni letzten Jahres am Start und soll vor allem Platzhirsch Facebook sowie dem Kurznachrichtendienst Twitter Paroli bieten. Vergangenen Monat erst hatte nach Auskunft eines Insiders die US-Kartellbehörde FTC ihre Untersuchungen gegen Google auf das Angebot Google+ ausgeweitet. (APA)