Liederkomponisten aus ganz Europa haben am Mittwoch bei den EU-Wettbewerbshütern Beschwerde gegen eine Reihe von großen Fernsehgesellschaften eingelegt - darunter die Bertelsmann -Tochter RTL, die ARD, SAT.1 und die britische BBC. Auch der ORF und seine Vermarktungstochter ORF Enterprise sind darunter, bestätigte Verbandssprecher Patrick Ager Mittwochabend auf Anfrage "Presse"-Infos.

Der europäische Komponistenverband (ECSA) wirft den Sendern Verstoß gegen das Kartellrecht vor: "Die Konditionen für eine Veröffentlichung, zu denen die Komponisten von einigen der größten und bekanntesten europäischen Sendern gezwungen werden, bleiben weit hinter dem zurück, was in einem wirklich freien und offenen Markt erreicht werden könnte", teilte der Verband am Mittwoch mit.

Die Liedautoren würden häufig dazu gedrängt, die Rechte an ihrer Musik einer Produktionsgesellschaft oder Rundfunkanstalt zu übertragen, bevor sie eine Provision erhielten. Die Beschwerde richtet sich auch gegen die ZDF Digital Medienproduktion GmbH, Grundy UFA TV Produktions GmbH, das zum Murdoch-Emporium gehörende Bezahl-Fernsehen BSkyB und die italienische Mediaset von Silvio Berlusconi. Der Verband ECSA vertritt mehr als 12.000 Komponisten und Liedschreiber. (Reuers, red)