Riga - Die Rigaer Stadtregierung hat am Dienstag aus Sicherheitsgründen jegliche Aufmärsche, Veranstaltungen und Gegendemonstrationen im Zusammenhang mit dem "Tag der Legion" am 16. März untersagt. Schon in den vergangenen drei Jahren hatte die Stadt sowohl die traditionellen Gedenkfeiern für die Angehörigen der sogenannten "Lettischen Legion" der Waffen-SS als auch Gegendemonstrationen nicht genehmigt. Jedes Jahr hatte das Verwaltungsgericht das Verbot jedoch wieder aufgehoben.

Der inoffizielle "Tag der Legion" wird seit der Unabhängigkeit Lettlands von der Sowjetunion im Jahr 1991 regelmäßig von SS-Veteranen und deren Anhängern begangen. Das offizielle Lettland hat die 1943 gegründete "Lettische Legion" geschichtlich stets von der restlichen Waffen-SS abgegrenzt, um eine Assoziation mit Kriegsverbrechen zu unterbinden. Demnach verteidigten die "Legionäre" lediglich ihr Vaterland gegen die anrückende Rote Armee. Umstritten ist, wie viele der 140.000 Letten der "Legion" freiwillig beitraten.

Präsident Andris Berzins hatte sich in den vergangenen Tagen wiederholt für die Gedenkfeiern ausgesprochen. Die Legionäre hätten Lettland verteidigt und seien keine Kriminellen, sagte Berzins. Im vergangenen Jahr hatte Ministerpräsident Valdis Dombrovskis für ein Ende der traditionellen Gedenkfeiern plädiert. Der Tag sei nicht dazu geeignet, die Einheit in der Gesellschaft zu fördern. (APA)