Mitlerweile fast schon ein ikonisches Bild: Der simulierte Zerfall eines Higgs-Bosons.

Foto: CERN

Chicago/Genf/Wien - Die Hinweise auf die Existenz des Higgs-Teilchens verdichten sich. Die jüngsten Messergebnisse, die darauf hindeuten, kommen jedoch nicht vom Large Hadron Collider in Genf, der gerade erst langsam wieder auf Teilchen-Kollisionskurs gebracht wird. Die Daten kommen diesmal vom eigentlich bereits eingemotteten US-amerikanischen Teilchenbeschleuniger Tevatron, der im September 2011 seine Arbeit eingestellt hat.

Kurze Rekapitulation: Am CERN hat man ermittelt, wo sich das Higgs-Teilchen "verstecken" könnte und hat als wahrscheinlichsten "Ort" eine Masse von 125 Gigaelektronenvolt (GeV) identifiziert. Statistisch ist das aber noch nicht gut genug abgesichert, weshalb die Wissenschafter auch noch nicht von einem Nach-, sondern eher einem starken Hinweis sprechen.

Die Auswertung zweier Experimente am Tevatron kommt nun aber zu einem recht ähnlichen Ergebnis: Die Tevatron-Physiker gehen davon aus, dass ihr detektiertes Objekt - womöglich das Higgs-Teilchen - eine Masse von 117 bis 131 (GeV) besitzt. Und das mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 95 Prozent.

Am CERN selbst vermeldet man unterdessen einen Durchbruch an einer anderen Forschungsfront: Im Fachblatt "Nature" berichten die Physiker, dass es ihnen erstmals gelungen sei, die innere Struktur von Antiwasserstoff genauer zu charakterisieren. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 8. 3. 2012)