Der iranische studentische Pressedienst ISNA hat in einem Schreiben an Kulturminister Masjed Jamei am Freitag den Einsatz von Polizeigewalt gegen Journalisten bedauert, die über die Studentenproteste in Teheran berichten wollten. Es sei das unanfechtbare Recht der Medien, über Geschehnisse im Lande zu berichten, hieß es.

Während der Proteste hätten die Sicherheitskräfte versucht, die Presse an der Berichterstattung zu hindern. Sie hätten in einigen Fällen die Kameras von Fotografen beschlagnahmt. Freitag Früh habe die Polizei mit Knüppeln auch auf Reporter und Bildjournalisten eingeschlagen.

Mehrere hundert Studenten hatten in der iranischen Haupstadt bis Freitag früh die dritte Nacht in Folge gegen das fundamentalistische islamische System in ihrem Land demonstriert. Vor dem Universitätsgelände wurden sie nach Augenzeugenberichten von mehreren hundert Bürgern in ihrer Forderung nach einem politischen Wandel unterstützt. Sicherheitskräfte trieben die Demonstranten schließlich mit Schlagstöcken auseinander.

Bei den regimekritischen Demonstrationen, die am Mittwoch begonnen hatten, wurden vor allem Rufe nach einer Volksabstimmung über das politische System laut. Seit der Revolution von Ayatollah Khomeini vor gut 24 Jahren sind im schiitischen Gottesstaat Iran Politik und Religion eng miteinander verflochten. (APA/dpa)