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Bei schwierigen Verhältnissen in Aare nicht zu biegen: Lindsey Vonn.

Foto: AP/ Alessandro Trovati

Somit geht die große Kristallkugel für den Sieg im Gesamtweltcup an die US-Amerikanerin.

Alessandro Trovati

Lindsey Vonn steht seit Freitag zum vierten Mal als Gesamtsiegerin im alpinen Ski-Weltcup der Damen fest. Die 27-jährige US-Amerikanerin gewann in Aare zum zweiten Mal einen Riesentorlauf und ist damit in den restlichen fünf Saisonrennen nicht mehr einzuholen. Vonn siegte 0,48 Sekunden vor der Italienerin Federica Brignone und 1,05 vor Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg (GER). Die Österreicherin Anna Fenninger verpasste als Vierte das Podium knapp. Für Vonn war es der elfte Saisonsieg und der bereits 52. insgesamt.

Lindsey Vonn ist nun die zweiterfolgreichste Skirennfahrerin der Welt. Die Abfahrts-Olympiasiegerin hat mit ihrer vierten großen Kristallkugel Petra Kronberger, Vreni Schneider und Janica Kostelic hinter sich gelassen und nun nur noch die sechsfache Siegerin Annemarie Moser-Pröll vor sich.

Insgesamt elf Saisonsiege sammelte Vonn bis zu ihrem vierten und vorzeitigen Titelgewinn, dabei jeweils vier in Abfahrt und Super-G. Damit ließ sie in diesen beiden Speed-Disziplinen ganz große Läuferinnen hinter sich. Im Super-G setzte sie sich mit 18 Erfolgen vor Renate Götschl (17) an die Spitze, in der Abfahrt (25) hat sie ebenfalls nur noch Moser-Pröll (36) vor sich. Die Punkterekorde von Janica Kostelic (1.970) und Hermann Maier (2.000) könnten noch diesen Winter ebenso fallen wie Schneiders 14 Saisonsiege.

Im Ziel hatte sich Vonn zunächst noch ungläubig mit beiden Händen an den Helm gegriffen. "Das ist völlig verrückt. Jetzt ist alles nur noch Spaß", rief die Ausnahmeskiläuferin. Nach der Vorjahres-Enttäuschung, als sie durch die Absage des letzten Rennens ihren vierten Gesamtweltcup um nur drei Punkte an Maria Riesch verloren hatte, ist Vonn damit wieder die Strahlefrau im Weltcup. "Ich wollte heute in erster Linie auf das Podest. Wenn es mit dem Gesamtweltcup noch nicht geklappt hätte, wäre mir das egal gewesen", so Vonn.

Das erste Rennen in Aare bot auch wettermäßig so ziemlich alles, Regen und Sonne wechselten einander ab. Ein Sinnbild für das Abschneiden der Österreicherinnen: Elisabeth Görgl stürzte schon im ersten Lauf nach nur wenigen Sekunden. Marlies Schild, die am Samstag einmal mehr den Rekord von Vreni Schneider im Slalom angreift, fiel vom 8. noch auf den 15. Platz zurück. Pech hatte Stefanie Köhle, die als Halbzeit-Sechste auf dem Kurs ihres Trainers Meinhard Tatschl auf dem Weg zu einer Gesamtbestzeit war, ehe ihr Angriff im Schnee endete. Michaela Kirchgasser ("Mir fehlt noch ein wenig die Kraft") wurde Zehnte.

So war Anna Fenninger einmal mehr als als Vierte (zusammen mit Tessa Worley) die Beste. Im Gegensatz zur Vorwoche war die Salzburgerin diesmal aber zufrieden. "In Ofterschwang habe ich mich wegen der einen Hundertstel geärgert. Heute passt das schon, die Piste war extrem schwierig mit vielen Schlägen", sagte die Kombi-Weltmeisterin. Zu Vonn meinte sie: "Sie hat sich das verdient. Das waren zwei Super-Läufe von Lindsey." (APA, 9.3.2012)