Der WKR-Ball finde 2012 zum letzten Mal in der Hofburg statt, hieß es am 1. Dezember 2011 (derStandard.at berichtete). Am 27. Jänner tanzten Burschenschafter und ihre Gäste schließlich begleitet von massiven Protesten am 59. WKR-Ball - vermeintlich zum letzten Mal. Auf dem Ball und davor war die Ausladung aus der Hofburg das Thema des Abends (derStandard.at berichtete). Doch deren Tanzparkett steht den Burschenschaftern auch im nächsten Jahr zur Verfügung.

Schon in den Tagen danach hatten sich Gerüchte genährt, dass für zukünftige Burschenschafter-Bälle eine Hintertür gesucht wird, damit die Hofburg den Burschenschaften weiterhin als Aufmarschfeld erhalten bleibt. Das hat sich nun bestätigt.

"Wiener Akademikerball"

Am 1. Februar 2013 soll nun der sogenannte "Wiener Akademikerball" stattfinden, wie die Geschäftsführerin der Hofburg-Betriebsgesellschaft, Renate Danler, gegenüber derStandard.at bestätigt. Veranstalter des rechten Tanzfestes ist die Wiener Landesgruppe der FPÖ. Zuvor hatte Philipp Sonderegger in seinem Blog darüber berichtet. Bis Donnerstag war der Ball noch als WKR-Ball angekündigt, nun ist im offiziellen Kalender der Hofburg kein Eintrag für den 1. Februar zu finden.

Ob sie nicht einen Widerspruch darin sehe, zunächst den WKR-Ball der Hofburg zu verweisen und dann die FPÖ als Veranstalter zuzulassen? "Ob ich einen Widerspruch sehe, ist sekundär", sagt Danler. "Ich kann nicht päpstlicher sein als der Papst. Wir stehen allen im österreichischen Parlament vertretenen Parteien offen. Wir sind ein Haus der Republik", begründet Danler die Zulassung der Veranstaltung. "Wir haben auch Veranstaltungen von SPÖ, ÖVP, BZÖ und Grünen."

Der WKR-Ball findet also unter neuem Namen seine Fortsetzung, am 1. Februar 2013 werden Burschenschafter und rechte Politiker tanzen, vor der Hofburg wird demonstriert werden. Aus dem 60. WKR-Ball wird der Wiener Akademikerball der FPÖ. Die Besucher werden wohl deckungsgleich sein. (Sebastian Pumberger, derStandard.at, 9.3.2012)