Vilnius - Rund 900 Nationalisten zogen aus Anlass des litauischen Unabhängigkeitstages am Sonntag durch die litauische Hauptstadt Vilnius. Die Veranstaltung verlief ruhiger als in den Vorjahren, Menschenrechtsaktivisten kritisierten aber die Teilnahme von Skinheads und das wiederholte skandieren der Parole "Litauen den Litauern".

Ein Aktivist bestritt jegliche Nähe zu Neo-Nazis. "Indem wir 'Litauen für Litauer, Litauer für Litauen' rufen, meinen wir, dass wir zum Nutzen Litauens arbeiten sollten", sagte Audrius Janusis der baltischen Nachrichtenagentur BNS. "Wir haben nichts gegen die nationalen Minderheiten, die seit Tausenden von Jahren in Litauen gelebt haben."

Henrikas Mickevicius vom Human Rights Monitoring Institute in Vilnius kritisierte das Streben der Aktivisten nach einer ethnisch homogenen Gesellschaft. "Das ist im 21. Jahrhundert nicht akzeptabel." (APA, 12.3.2012)