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Heimische Einzelhändler sollten darauf achten, dass kein Obst, das in Spanien illegal bewässert wird, in ihre Regale kommt.

Foto: REUTERS/Marcelo Del Pozo

Wien- Die Umweltorganisation Worldwide Fund for Nature (WWF) kritisiert in einer im Rahmen des Weltwasserforums veröffentlichten Studie die massenweisen illegale Wasserversorgung in Spanien. Demnach werden 500.000 unerlaubter Brunnen in dem Land betrieben - hauptsächlich um Felder und Gewächshäuser zu betreiben. Spanien ist ein großer Obst- und Gemüseexporteur, dessen Produktionsmethoden immer wieder für kritische Berichte sorgen.

Stark betroffen ist laut WWF das südspanische Feuchtgebiet Coto de Donana, das durch den Raubbau auszutrocknen drohe. Nahe des Nationalparks würden rund 2.000 illegalen Brunnen betrieben.

Heimischer Einzelhandel in der Pflicht

Weil sich in den österreichischen Supermarktregalen Früh-Erdbeeren und Heidelbeeren aus der Donana-Region finden, sieht der WWF den heimischen Einzelhandel in der Pflicht: Der Verbraucher könne derzeit nicht erkennen, ob sein Gemüse und Obst legal oder illegal bewässert wurde. Daher müssten die Supermärkte und Discounter dafür sorgen, dass ihre angebotenen Waren mindestens unter Einhaltung geltender Gesetze produziert wurden, forderte WWF-Wasserexperte Martin Geiger.

Auch in anderen Mittelmeeranrainerstaaten, wie etwa Griechenland, Türkei oder Frankreich, werde illegal bewässert, so der WWF. Allerdings sei der Wasserraubbau in anderen Ländern wesentlich schlechter dokumentiert und werde noch weniger verfolgt.

Die Folgen des Wasserraubbaus sind nach Angaben der Umweltschützer gravierend: Der Grundwasserspiegel sinkt bedrohlich, Flüsse trocknen aus und die Wasserqualität ist gefährdet. Derzeit findet das Weltwasserforum in Marseille, statt. Die Konferenz wird seit 1997 alle drei Jahre abgehalten. Bis 17. März werden mehr als 20.000 Teilnehmer in Marseille erwartet, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs. (APA, 14.3.2012)