Krems - Ob die sechs Tore Vorsprung für das EM-Qualifikations-Rückspiel in einer Woche in Radom bei Warschau reichen werden, ist zwar fraglich, mit der Leistung der österreichischen Handball-Männerauswahl am Freitagabend vor über 1.000 Zuschauern in Krems beim 30:24 (14:11) gegen die höher eingeschätzten Polen darf man recht zufrieden sein.

Die Hausherren wahrten jedenfalls ihre Chance auf die Teilnahme an der EM-Endrunde vom 22. Jänner bis 1. Februar 2004 in Slowenien. Herausragend bei seinem Team-Comeback Lokalmatador Martin Schierer mit elf Toren und Hard-Keeper Thomas Huemer.

Konzentrierter Beginn

Die ersatzgeschwächten Gastgeber (ohne Abadir, Galic, Varga, Mathias und Gregor Günther) waren in der "heißen" Kremser Halle vom Beginn an konzentriert bei der Sache. Sie gerieten zwar nach dem 1:0 durch Fölser mit 1:2 in Rückstand, zogen dann aber auf 6:2 davon, führten mit 9:5, 11:7. Dann ließ allerdings vorübergehend bei den Hausherren die Konzentration etwas nach, so vergab Kapitän Szlezak in seinem 100. Länderspiel zwei Siebener nacheinander, und die Polen schafften den Ausgleich auf 11:11.

Damit hatten die Gäste allerdings ihr Pulver vorübergehend wieder verschossen und das ÖHB-Team ging mit 14:11 in die Pause. Das war der geringste Vorsprung der Hausherren, die sogar auf plus acht Tore (27:19) davonzogen, schließlich aber plus sechs in das Rückspiel retteten.

Stolzer Teamchef

"Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Gegen Polen so ein Resultat zu erzielen, das war schon eine tolle Leistung. Wir sind in der Abwehr gut gestanden und haben im Angriff gut gespielt. Die einzige Kritik, der Sieg hätte auch höher ausfallen können. Sechs Tore sind im Handball nicht viel, aber auf dieser Leistung können wir aufbauen, weiterarbeiten, das war ein Qualitätssprung und wir werden alles tun, dass wir vielleicht in Polen den Aufstieg schaffen", meinte Teamchef Rainer Osmann.

Einem (vergebenen) höheren Sieg trauerten auch Huemer ("wir hätten mit drei Toren mehr gewinnen können") und Schierer nach. Szlezak freute sich über "die sensationelle Mannschaftsleistung". Es wäre das taktisch Beste gewesen, was mit ihm jemals in der Nationalmannschaft gespielt worden wäre. (APA)

Erstes EM-Qualifikationsspiel:

  • Österreich - Polen 30:24 (14:11)
    Krems, 1.000, Schiedsrichter: Nacevski/Nacevski (Mazedonien)

    Tore: Schierer 11/5 Siebener, Szilagi 4, Graf 4, Fölser 4, Szlezak 2 Siebener, Kopeinigg 2, Schlinger 2, Stachelberger 1 bzw. Lijewski, Bielecki, Kliszczyk und Kucczynski, alle je 4.

    Rückspiel am 20. Juni in Radom.