Jerusalem - Trotz neuer Raketenangriffe und Terroranschläge wollen Israel und die Palästinenser ihre Sicherheitsgespräche wieder aufnehmen.
Israel habe vorgeschlagen, sich aus Teilen des Gazastreifens zurückzuziehen, verlautete am Samstag aus palästinensischen Kreisen. Außerdem habe die Regierung angeboten, ab Sonntag drei Tage alle militärischen Operationen einzustellen. Damit solle dem palästinensischen Ministerpräsident Mahmud Abbas Zeit für Verhandlungen mit der Hamas und anderen Untergrundorganisationen gegeben werden.
Israels Verteidigungsminister grundsätzlich zu Rückzug aus Gaza bereit
Die Vorschläge seien in einem Telefongespräch zwischen dem palästinensischen Finanzminister Salam Fayad und dem Berater des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon, Dov Weisglass, zur Sprache gekommen, hieß es. Der palästinensische Sicherheitschef Mohammed Dahlan wollte sich eigentlich am Freitag mit dem israelischen Verteidigungsminister Shaul Mofaz treffen, um über die Vorschläge zu sprechen. Das Treffen sei jedoch verschoben worden, nachdem Israel am Freitag erneut Ziele in Gaza beschossen habe, erklärte ein palästinensischer Gewährsmann. Das israelische Fernsehen berichtete, Mofaz sei grundsätzlich zu einem Truppenrückzug aus dem Gazastreifen bereit.
Der palästinensische Präsident Yasser Arafat traf sich am Freitagabend in Ramallah mit seinen Beratern. Er zeigte sich bereit, nach einem Rückzug der israelischen Truppen die Verantwortung für die Sicherheit in den betroffenen Teilen des Gazastreifens zu übernehmen.
Raketen auf Gaza
Zuvor hatten israelische Kampfhubschrauber am Freitagabend zum zweiten Mal in drei Stunden ein Ziel in der Stadt Gaza mit Raketen beschossen. Augenzeugen zufolge trafen die Raketen ein Gebäude, das nur einen Häuserblock vom Wohnsitz des Hamas-Gründers Scheich Ahmed Yassin entfernt liegt. Die israelische Armee erklärte, sie habe eine kleine Waffenfabrik ins Visier genommen.
Sechs Raketenangriffe innerhalb einer Woche