Colombo - In Sri Lanka ist am Samstag ein Schiff der tamilischen LTTE-Rebellen versenkt worden. Das Handelsschiff explodierte vor der srilankischen Küste, nachdem die Marine versucht hatte, es mit Warnschüssen zum Halten zu bewegen, wie aus Verteidigungskreisen in Colombo mitgeteilt wurde. Zuvor hatten sich Marineschiffe Seegefechte mit dem mutmaßlichen Waffenschmuggelschiff der LTTE geliefert. Flugzeuge wurden den Angaben zufolge zur Unterstützung in die Meeresregion Mullaitivu gerufen.

Politiker einer verfeindeten Gruppe der Rebellenbewegung

Etwa zeitgleich wurde die Ermordung eines führenden Tamilen-Politikers gemeldet. Er sei von einem Unbekannten erschossen worden, berichteten Militärs. Der 44-jährige Subathran war Mitglied der Revolutionären Volksbefreiungsfront Eelam (EPRLF), einer verfeindeten Gruppe der Rebellenbewegung Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE). Subathran wurde den Angaben zufolge in seinem Büro in Jaffna getötet. Er ist der hochrangigste Politiker, der seit Vereinbarung des Waffenstillstands zwischen LTTE und Regierung im Februar vergangenen Jahres getötet wurde. Die Befreiungstiger werden beschuldigt, seitdem bereits mehr als 30 rivalisierende Tamilen und militärische Informanten getötet zu haben.

LTTE kämpft für einen unabhängigen Staat

Bis zur Waffenruhe kämpfte die LTTE für einen unabhängigen Staat. Im Dezember einigten sich Regierung und Rebellen grundsätzlich auf ein föderales Staatswesen mit weitgehender Autonomie für die Tamilen. Gespräche über die Ausgestaltung und über einen endgültigen Friedensschluss scheiterten bisher. In drei Jahrzehnten Bürgerkrieg wurden in Sri Lanka rund 65.000 Menschen getötet und weitere 800.000 vertrieben. (APA)