Seoul - Angesichts schwindender internationaler Unterstützung droht Nordkorea nach Ansicht von Hilfsorganisationen eine neue Hungerkrise. Sollte die Finanzhilfe an das wegen seines Atomprogramms scharf kritisierte Land weiter zurückgehen, dauere es nicht mehr lange bis zu einer großen Hungersnot, erklärte Caritas-Sprecherin Kathi Zellweger am Sonntag in Seoul. Derzeit litten rund die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren an Mangelernährung ebenso wie ein Drittel aller schwangeren und stillenden Frauen. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass allein in diesem Jahr 225 Millionen Dollar (rund 190 Millionen Euro) internationaler Hilfe nötig sind. Die Geber reagieren nach Angaben von Hilfsorganisationen aber vor allem seit dem Streit um das nordkoreanische Atomprogramm zunehmend zurückhaltend. Die 22 Millionen Nordkoreaner sind seit Jahren auf internationale Unterstützung angewiesen; nach Schätzungen des US-Kongresses starben seit 1995 rund zwei Millionen Menschen in Nordkorea an den Folgen von Hunger. (APA/AP)