Bagdad - Wenige Stunden vor Ablauf einer Amnestie im Irak hat der US-amerikanische Zivilverwalter Paul Bremer die Bevölkerung davor gewarnt, weiter Waffen zu tragen. Bremer sagte am Samstag in Bagdad: "Wir meinen es ernst damit, dass wir diese Waffen aus dem Verkehr ziehen". Der Zivilverwalter hatte eine zweiwöchige Amnestie-Periode vom 1. bis zum 14. Juni verkündet, während der die Iraker ihre Waffen ohne Angst vor Strafe abgeben können. Danach sind alle Waffen illegal, für die keine neue Lizenz ausgegeben wurde.

Bisher sind nur wenige Menschen dem Aufruf Bremers gefolgt. Waffen und Kriegsgerät sind verbreitet, weil sie vom alten Regime vor dem Krieg zur Verteidigung ausgegeben, bei Plünderungen gestohlen oder auf Schwarzmärkten gekauft wurden.

Von diesem Sonntag an sollen die US-Besatzungstruppen gezielt und hart gegen Träger von Waffen vorgehen. Nach Angaben Bremers sind derzeit binnen 24 Stunden etwa 1.100 Patrouillen in der irakischen Hauptstadt unterwegs. Zudem seien insgesamt wieder 8.000 irakische Polizisten in Bagdad im Einsatz.(APA/dpa)