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ORF-Chef Wrabetz.
London/Köln/Wien - Zweimal zahlen für ein und dasselbe Programm? BBC-Generaldirektor Mark Thompson findet nichts dabei: "Das ist keine zweite Rundfunkgebühr. Bisher mussten Sie ja auch für die DVD bezahlen."
Thompson bestätigte soeben vor der Royal Television Society, dass die BBC an einer kostenpflichtigen Abrufplattform etwa für Filme, Dokus und Serien arbeitet. Vorerst für Großbritannien, erklärt eine BBC-Sprecherin dem STANDARD. Codename des Projekts: "Barcelona".
Im ORF läuft ein ähnliches Projekt unter "Austria's Gold". Ein Kenner argumentiert wie Thompson: "Für die Zusendung einer DVD aus dem ORF-Archiv muss ja auch bezahlt werden."
Österreich-TV-Plattform
Bei der ORF-Führungsklausur war nach STANDARD-Infos eine Österreich-Plattform für TV im Web ein zentrales Thema. Bis 2020 rechnet man mit 2,4 Millionen internetfähigen TV-Geräten in Österreichs Haushalten. Red Bull setzt bei seiner TV-Strategie etwa wesentlich auf dieses Hbb-TV.
ORF-Chef Alexander Wrabetz kündigte in seiner Bewerbung 2011 etwa "kommerzielle Verwertung der Archivbestände" und Bezahlsysteme für Webabruf an.
Der ORF-Projektname ist von ARD und ZDF gekupfert, die 2012 "Germany's Gold" starten wollen. Dort sind mehr als ein Dutzend auch private Produzenten an Bord. Mit dem ORF ist man dazu im Gespräch, erklärt die Sprecherin der federführenden WDR-Tochterfirma. "Das ist kein öffentlich-rechtliches Produkt, sagt sie. fid, DER STANDARD, 16.3.2012)