Riga - Deutlich mehr Personen als in den Vorjahren haben am Freitag in Riga an einem umstrittenen Aufmarsch zum Gedenken der Angehörigen der sogenannten "Lettischen Legion" der Waffen-SS teilgenommen. Während in den vergangenen Jahren einige Hundert Personen an der Veranstaltung teilnahmen, zogen in diesem Jahr nach Schätzungen der Polizei rund 2.000 Personen vom Dom zum Freiheitsdenkmal und legten dort Blumen nieder. Nur wenige Demonstranten protestierten gegen die Gedenkveranstaltung. Zu größeren Zwischenfällen kam es nicht, die Polizei nahm drei Personen fest.

Der inoffizielle "Tag der Legion" wird seit der Unabhängigkeit Lettlands von der Sowjetunion im Jahr 1991 regelmäßig von SS-Veteranen und deren Anhängern begangen. Das offizielle Lettland hat die "Lettische Legion" geschichtlich stets von der restlichen Waffen-SS abgegrenzt, um eine Assoziation mit Kriegsverbrechen zu unterbinden. Die "Legionäre" hätten lediglich ihr Vaterland gegen die anrückende Rote Armee verteidigt. (APA, 16.3.2012)