Vilnius - Der litauische Innenminister Raimundas Palaitis hat am Montag nach einem Treffen mit Präsidentin Dalia Grybauskaite und Ministerpräsident Andrius Kubilius seinen Rücktritt angekündigt. Kubilius begrüßte die Entscheidung. Sie hätte allerdings früher kommen müssen, so der Regierungschef.

Palaitis war in den vergangenen Wochen wegen der umstrittenen Entlassung der Führung der Behörde gegen Finanzkriminalität (FNTT) zunehmend unter Druck geraten. Die Behörde stand unter Verdacht, vor der Verstaatlichung der insolventen Snoras-Bank geheime Informationen darüber den Medien zugespielt zu haben. Daraufhin wurden der FNTT-Chef und sein Stellvertreter vom Dienst suspendiert.

Gegenüber Journalisten verteidigte Palaitis am Montag weiterhin die Entlassung der FNTT-Führung, er wolle aber kein "Hindernis für Litauen" sein und werde in Kürze seinen Rücktritt einreichen.

Der Streit um die Entlassung der FNTT-Führung und die wiederholten Rücktrittsforderungen gegen Palaitis drohten sich zu einer schweren Regierungskrise auszuweiten. Vergangene Woche hatte Parlamentspräsidentin Irena Degutiene deshalb bereits vorgezogene Neuwahlen gefordert. (APA, 19.3.2012)