St.Andreasberg - Bei einer Feldforschungsaktion haben Zoologen und Botaniker am Wochenende im Harz eine in Deutschland bisher unbekannte Pilzart entdeckt. Insgesamt wurden über 1.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten registriert, sagte ein Nationalparksprecher. Darunter sind viele vom Aussterben bedrohte Tiere wie Wanderfalken, Schwarzstorch, Hochmoorlibelle oder das Große Mausohr, eine seltene Fledermausart.

Etwas ganz besonderes sei der Fund des Pilzes "Phragmotrichum chailetti". Diese Art sei in Deutschland nie zuvor registriert worden, sagte der Nationalparksprecher. Die Experten zählten ferner 75 Vogelarten, über 100 verschiedene Käfer, etwa 50 Hautflügler, mehrere Dutzend Spinnenarten, rund 150 verschiedene Schmetterlinge, mehr als 40 Schneckenarten und über 500 unterschiedliche Farne und Wiesenpflanzen.

Bestandsaufnahme

Anlass der nach Angaben des Nationalparks europaweit bisher größten Arten-Bestandsaufnahme war der von der Zeitschrift "Geo" und der Naturschutzorganisation BUND ausgerichtete "Tag der Artenvielfalt". Außer in den beiden Nationalparken Harz (Niedersachsen) und Hochharz (Sachsen-Anhalt) machten Experten dabei in sieben anderen Regionen an der früheren innerdeutschen Grenze eine "Arten-Inventur". Die endgültige Auswertung dieser Aktionen lag am Sonntag aber noch nicht vor.

Auch detaillierte Ergebnisse der Bestandsaufnahme im Harz, an der mehr als 100 Menschen teilnahmen, sind erst in einigen Wochen zu erwarten, sagte der Nationalparksprecher. Der erste Überblick lasse aber zum Teil bereits erfreuliche Rückschlüsse zu. So wurden allein über 150 verschiedene Moosarten gefunden, darunter auch besondere Baummoose. Sie sind ein Indikator dafür, dass die Luft im Harz sauberer geworden ist. (APA/dpa