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Anhänger Macky Salls bei einer Kundgebung in Dakar.

Foto: AP/Blackwell

Dakar - Im Senegal ist der Oppositionskandidat Macky Sall als Favorit in die Stichwahl um die Präsidentschaft gegangen. Amtsinhaber Abdoulaye Wade hoffte am Sonntag dennoch auf einen Sieg und eine dritte Amtszeit. Der 85-Jährige hatte im ersten Durchgang Ende Februar mit 34,8 Prozent die meisten Stimmen erhalten. Sein früherer Regierungschef Sall kam mit 26,6 Prozent auf den zweiten Platz. Doch vor der Stichwahl erhielt Sall die Unterstützung aller zwölf anderen Kandidaten, die in der ersten Runde ausgeschieden waren. Die meisten von ihnen gehören wie er dem Oppositionsbündnis Bewegung des 23. Juni (M23) an.

Die Kandidatur Wades war äußerst umstritten: Nach Ansicht der Opposition durfte er sich gemäß der Verfassung nicht ein drittes Mal bewerben. Wade selbst hielt seine Kandidatur nach diversen Regeländerungen während der vergangenen Jahre aber für rechtmäßig. Dieser Ansicht folgte letztlich auch das Verfassungsgericht des westafrikanischen Landes.

Die Polizei hat am Sonntag Demonstranten vor einem Wahlbüro mit Tränengas beschossen. Der Amtsinhaber Abdoulaye Wade (85) sollte dort seine Stimme abgeben und musste seine Stimmabgabe bei der Stichwahl kurz verschieben.

Der 50-jährige Sall gehörte früher selbst zu den Vertrauten des Präsidenten. Er war von 2001 bis 2003 Bergbauminister, dann bis 2004 Innenminister und von 2004 bis 2007 Regierungschef. Nach seinem Bruch mit Wade gründete er seine eigene politische Partei. Für Sall sprach sich auch der senegalesische Weltmusik-Star Youssou N'Dour aus. Er hatte ursprünglich selbst kandidieren wollen, war aber von der Präsidentschaftswahl ausgeschlossen worden. Zur Abstimmung waren 5,3 Millionen Menschen aufgerufen (APA, 25.3.2012)