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Eddy Merckx gilt als erfolgreichster Radrennfahrer aller bisherigen Zeiten. Er zeichnete sich durch unerhörte Vielseitigkeit aus, gewann die Großen Rundfahrten, Eintagesklassiker, Zeitfahren, Bergetappen und Sprints. Sogar auf der Bahn sättigte er seinen Siegeshunger - daher der Spitzname "Kannibale".

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Brüssel - Belgiens Radidol Eddy Merckx hat viele seiner Siege offenbar mit einem lebensbedrohlichen Herzfehler errungen. Der fünfmalige Tour-de-France-Gewinner beendete in seiner schillernden Karriere weit über 500 Rennen als Erster und fuhr dabei anscheinend am Rande des Todes. Das jedenfalls behauptet der britische Journalist Daniel Friebe in einem Buch über den 66-Jährigen mit dem Titel "Der Kannibale".

"Merckx litt an einer gefährlichen Erkrankung, die Wände der Herzkammern waren zu dick. Das Leben hing damals am seidenen Faden", sagte Friebe im Gespräche mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel: "Heutzutage bekäme kein Radfahrer mit der Diagnose eine Profi-Lizenz".

Friebe fand bei seinen Recherchen über das Leben der Radlegende diese bisher verheimlichte Geschichte aus dem Jahr 1968. Über 40 Jahre lebt Merckx demnach bereits mit dieser Erkrankung. Merckx war einst während des Giro d'Italia vom italienischen Herzspezialisten Giancarlo Lavezzaro untersucht worden, und dieser war zu alarmierenden Ergebnissen gelangt. Lavezzaro habe "jeden Tag" auf die Nachricht von Merckx Tod gewartet. "Er hätte jeden Moment tot umfallen können. Sein Herz war eine tickende Zeitbombe", sagt Friebe. (sid, 26.3. 2012)