Blick auf Aschach an der Donau in Oberösterreich.

Info: Donau Oberösterreich

Foto: Donau OÖ/Weissenbrunner

Gesamtgehzeit 3¼ Stunden, Höhendifferenz etwa 250 Meter. Kein Stützpunkt auf der Runde, Gaststätte in Untermühl. ÖK25V Blatt 4313-West (Haslach an der Mühl), Maßstab 1:25.000

Grafik: DER STANDARD

Die romantischen Engstellen an der oberösterreichischen Donau oberhalb von Aschach sind durch Wanderrouten recht gut erschlossen. Nicht nur die berühmte Schlögener Schlinge hat Interessantes zu bieten, auch bei der Einmündung der Großen Mühl in den Strom kontrollierte die Burg Neuhaus - wahrscheinlich im 13. Jahrhundert entstanden - an einer schmalen Stelle den Schifffahrtsweg. Der Mautturm, in dem die Kette untergebracht war, mit der man die Donau sperrte, ist heute noch teilweise zu sehen und erinnert an die rüden Methoden der Vergangenheit.

Die Kette, so berichten die Chronisten, sei "900 Centner" schwer gewesen. Nach den Bauernkriegen brachte man sie nach Wien, wo sie eingeschmolzen wurde.

Untermühl spielte einst eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung Wiens. Aus dem tschechischen Teil des Böhmerwaldes wurde Holz über den Schwarzenberg'schen Schwemmkanal zur Großen Mühl und zur Donau getriftet. In Untermühl befand sich ein riesiger Holzrechen, mit dem die Scheiter aufgefangen und mit Schiffen und Plätten zur Hauptstadt gebracht wurden.

Von den riesigen Anlagen, welche die Bewunderung vieler Reiseautoren erweckte, ist nichts mehr erhalten, denn beim Bau des Kraftwerks Aschach - von 1959 bis 1964 - musste die ganze Ortschaft Untermühl verlegt werden, weil der Wasserspiegel der Donau um fast 15 Meter anstieg. Das zweitälteste Donaukraftwerk Österreichs wurde mittlerweile auf den letzten Stand der Technik gebracht. Eine Passage der Talenge stellte an die Kapitäne von Donauschiffen früherer Zeiten nicht gerade geringe Anforderungen, durch das Kraftwerk Aschach aber sind alle Schwierigkeiten behoben.

Die Runde bietet keine besonderen Probleme, auch der "Felsensteig" stellt keine besonderen Anforderungen an den Wanderer, nur die Beschilderung lässt an einigen Stellen zu wünschen übrig. Dass auf der Runde ein Stützpunkt fehlt, sollte man bei der Ausrüstung berücksichtigen.

In der Saison gibt es für die Radler ab Untermühl eine "Längsfähre", mit welcher der Felsensteig umgangen bzw. umfahren werden kann.

Die Route: Von Untermühl wandert man auf dem linken Ufer des Stromes abwärts. Der teilweise mit einem Geländer gesicherte Felsensteig führt zur Ruine des ehemaligen Mautturmes hinauf und dann vorbei an einigen Kletterfelsen zum Treppelweg, dem man bis zur Mündung des Dreißenbaches treu bleibt. Gehzeit ab Untermühl eine Stunde. Nun hält man sich links und folgt dem kleinen Gewässer ein Stück, dann wendet sich die beschilderte Route wieder nach links, und man steigt zur Hochfläche des Falkenbergs an. Gemütlich geht es weiter, man passiert einen Aussichtsplatz mit Blick zur Donau und erreicht schließlich die Burg Neuhaus. Gehzeit ab Dreißenbachmündung 1½ Stunden.

Die weitere Route ist identisch mit dem Donau-Höhen-Rundwanderweg, der wieder hinab in das Donautal führt. Nach etwa einer Dreiviertelstunde erreicht man den Ausgangspunkt Untermühl. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Album/31.3.2012)