Genf/Damaskus - Der Sondergesandte Kofi Annan hat das syrische Regime zur sofortigen Umsetzung seines Friedensplans aufgerufen: Die "stärkere" Konfliktpartei müsse als Zeichen des guten Willens die Gewalt zuerst beenden, präzisierte sein Sprecher Ahmad Fawzi am Freitag in Genf. Erst danach könne mit der Opposition ein Waffenstillstand ausgehandelt werden.

Staatschef Bashar al-Assad entgegnete, er wolle den Annan-Plan nur dann umsetzen, wenn die Aufständischen entwaffnet werden - dies solle mithilfe der Uno geschehen.

Die syrische Protestbewegung zeigte sich am Freitag enttäuscht vom Gipfel der Arabischen Liga in Bagdad, der mit einem Appell zum Dialog am Donnerstag geendet hatte. In einer Botschaft des Allgemeinen Führungsgremiums der Syrischen Revolution heißt es: "Wir sind zufrieden, dass man dem syrischen Regime nicht erlaubt hat, an diesem Gipfel teilzunehmen, aber wir verurteilen und bedauern, dass auch kein Vertreter des syrischen Volkes eingeladen wurde, um über das, was in Syrien geschieht, zu berichten."

Unterdessen berichtete ein anonymer Informant der Nachrichtenagentur Reuters, dass der Iran, selbst seit Jahren mit internationalen Sanktionen belegt, Syrien dabei hilft, eine Öltankerladung im Wert von 80 Millionen Dollar an China zu liefern. Damit solle Assad finanziell unterstützt werden.

Am Sonntag trifft die Syrien-Kontaktgruppe in Istanbul zusammen, um nächste Schritte international zu koordinieren. (red/DER STANDARD, 31.3.2012)