Aden - Bei heftigen Kämpfen zwischen der jemenitischen Armee und mutmaßlichen Anhängern des Terrornetzwerkes Al-Kaida sind am Wochenende im Süden des Landes mindestens 37 Menschen getötet worden.

Am Sonntag kamen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Sanaa sieben Soldaten bei Gefechten mit Aufständischen im Südosten des Landes um. "Eine terroristische Gruppe, die Verbindungen zu Al-Kaida haben soll, griff am Sonntagmorgen einen Kontrollpunkt des Militärs an", teilte das Ministerium auf seiner Website unter Berufung auf den Sicherheitschef der Provinz Hadhramaud mit.

Einen Tag zuvor waren nach Angaben des Nachrichtensenders Al-Arabija Gefechte an einem Militärstützpunkt in der Provinz Lahj im Süden des Landes ausgebrochen. Dabei seien 17 Soldaten und 13 Aufständische ums Leben gekommen, hieß es. Die Extremistengruppe Ansar al-Sharia, die der Al-Kaida nahesteht, bekannte sich zu dem Angriff und sprach in einer SMS-Nachricht von 30 getöteten Soldaten.

Anschlag auf Pipeline

Am Freitagabend verübten Aufständische zudem einen Anschlag auf eine Gaspipeline. Wie das jemenitische Nachrichtenportal Mareb Press weiter berichtete, wird die Sabotage in der südöstlichen Provinz Shabwa ebenfalls Anhängern von Al-Kaida zugeschrieben. Einige Stunden zuvor seien vier mutmaßliche Terroristen in der Region von einer US-Drohne getötet worden, hieß es. Dieser Luftangriff soll sich in Assan ereignet haben, wo die Terroristen nach Erkenntnissen des Verteidigungsministeriums ein Lager errichtet haben.

Al-Kaida-Terroristen haben während der monatelangen Massenproteste gegen den ehemaligen Präsidenten Ali Abdullah Saleh in mehreren Regionen im Süden des Landes die Kontrolle übernommen. Seit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi im Februar haben die Angriffe lokaler Anhänger des Terrornetzwerks auf Sicherheitskräfte des Landes zugenommen; Hunderte Menschen starben. Hadi hatte bei seiner Amtsübernahme ein massives Vorgehen gegen Al-Kaida angekündigt, woraufhin die Übergriffe von Islamisten noch einmal deutlich zunahmen. Der neue Präsident war durch eine von den USA und Saudi-Arabien eingefädelte Vereinbarung an die Macht gekommen, nachdem sein Vorgänger Saleh nach monatelangen Massenprotesten das seit 33 Jahren von ihm ausgeübte Präsidentenamt aufgab. (APA, 1.4.2012)