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Alex Westlund stemmt den Pokal. Linzens Goalie aus New Jersey hatte maßgeblichen Anteil am Gewinn der Meisterschaft.

Foto: APA/Neubauer

Wien/Linz - Am Mittwoch steigt auf dem Linzer Hauptplatz die große Meisterfeier. So wie 2003, als die Black Wings zum ersten Mal das Championat gewonnen hatten. Aber was damals passierte, sollte diesmal keinesfalls passieren. Im Jahr nach dem Triumph ging der damalige EHC Black Wings Linz in Konkurs und wurde 2005 unter dem Namen EHC Liwest Black Wings Linz neu gegründet. Schuld an der Pleite waren extrem hohe Meisterprämien, wesentlich höhere Gagen für die Profis in der Nachfolgesaison, teure Reisen im Europacup.

Diesmal laufen die Verträge einiger Spieler aus. Der Verein wird den Meisterlichen wohl etwas mehr anbieten. Aber drauf schauen, dass die Gagen nicht aus dem Rahmen fallen. Die heurige Saison, hört man aus dem Klub, werde mit einem Plus abgeschlossen. Das Budget für die Kampfmannschaft der Ersten betrage rund drei Millionen Euro. Womit der amtierende Meister deutlich weniger Geld zur Verfügung hätte als Rekordchampion KAC, der in der "Best of seven"-Finalserie mit 4:1 bezwungen wurde, Red Bull Salzburg oder die Vienna Capitals.

Und die Wiener haben, was die Linzer nicht haben, nämlich eine 7000 Zuschauer fassende Halle. Die war sehr gut besucht heuer, wenngleich die Capitals just in der ersten Saison in der neuen Schultz-Halle bereits im Viertelfinale scheiterten - an den Black Wings.

Die KeineSorgen EisArena ist für 3650 Zuschauer zugelassen. Heuer hatte man mitunter den Eindruck, dass mehr Menschen drinnen waren. Die offizielle Auslastung betrug rund 97 Prozent. Inoffiziell könnten es, falls der Eindruck nicht trog, 105 Prozent oder mehr gewesen sein. In der Halle befinden sich nur 1700 Sitzplätze. Und die 525 VIP-Plätze, die einnahmenseitig eine wichtige Rolle spielen, sind nicht allzu komfortabel. Für das Finale, sagt Black-Wings-Manager Christian Perthaler, hätte man 10.000 Karten verkaufen können. Geschätzte 4000 sahen das 3:1 gegen den KAC. Es war der 47. und letzte und also wichtigste Sieg für die Linzer, die die Erste Bank Liga heuer von Beginn an dominierten, seit der 12. Runde des Grunddurchgangs in Führung lagen.

"Es war wirklich eine Traumsaison für uns. Ich glaube, niemand hat zu Beginn der Saison erwartet, dass wir das erreichen könnten", kommentierte der kanadische Trainer Rob Daum, der zu Saisonbeginn gekommen war. Jene vom KAC gratulierten den Siegern.

Zukunftspläne gibt es reichlich. Etwa für eine neue Halle oder eine Adaptierung der alten. Nun wollen die Linzer den Rückenwind nützen. Zudem gegenwärtig die Kicker, der LASK und Blau-Weiß Linz, nur zweitklassig sind. Perthaler: "Wir werden mit der Stadt reden, es muss etwas passieren. Linz ist eine Eishockey-Stadt geworden."

Zur Meisterfeier auf dem Hauptplatz werden 10.000 Fans erwartet. Dort haben sie ja Platz. (Benno Zelsacher, DER STANDARD, 3.4.2012)